Fachtagung: Mehr Wasserrückhalt in FFH-Gebieten
Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“
Wasserrückhalt in FFH-Gebieten
Naturnahe Fließgewässer und intakte Moore bergen ein großes Potential Wasser in der Landschaft zu speichern. In Brandenburg gibt es immer noch tausende Kilometer begradigte und befestigte Gewässerufer, fortwehrende Entwässerung bedrohen Brandenburgs Moore. Daher erfüllen wiederhergestellte und intakte Moore sowie mäandrierende, auenbesäumte Fließgewässer als Lebensräume für FFH-Arten und als Wasserspeicher wichtige Aufgaben. Das Moor- und Gewässerreiche Brandenburg muss vermehrt Maßnahmen und Projekte umsetzen, die einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Wasserrückhalts in Natura 2000-Gebieten leisten.
Natura 2000
Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten und es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit.
Die vermehrte Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen in FFH-Gebieten kann helfen, Lebensräume und Arten in FFH-Gebieten zu schützen und zu erhalten.
„Best Practice“-Beispiele für Gewässerrenaturierung
Auch angesichts der letzten drei Dürresommer ist es extrem wichtig, Wasser gezielt in der brandenburgischen Landschaft zu halten. Bei der online Tagung stellten Steffen Zahn, Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow (IfB), und Michael Zauft, Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg (NSF), „Best Practice“-Beispiele für Gewässerrenaturierung vor. Wie kann Wasserrückhalt in Natura 2000-Gebieten verstärkt berücksichtigt und gefördert werden? Welche Methoden eignen sich zur Wiedervernässung und vollständigen hydrologischen Wiederherstellung von Mooren und Auen? Diese und weitere Fragen zu Renaturierung von Gewässern und Mooren wurden von den beiden Referenten beantwortet.
Der NABU Brandenburg veranstaltete im Rahmen des Projekts „Lebenswerte Natura 2000 – Gebiete“ die
Donnerstag, 20. Mai 2021, von 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr
-> Veranstaltung auf Facebook
Programm:
19:00 Uhr Begrüßung & Technikeinführung, Laura Klein, NABU Brandenburg
19:15 Uhr Fließgewässerrenaturierung, Steffen Zahn, Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow
19:45 Uhr Diskussion und Erfahrungsaustausch mit allen
20:00 Uhr Moorrenaturierung, Michael Zauft, Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg
20:30 Uhr Diskussion und Erfahrungsaustausch mit allen
21:00 Uhr: Ende der Veranstaltung
Für Fragen und Anmerkungen stehen wir Ihnen gerne per Mail (natura2000@nabu-bb.de) oder per Telefon (03342 - 423 57 94) zur Verfügung.
Vielen Dank für die rege Beteiligung an der Veranstaltung!
Hier finden Sie die Unterlagen der Tagung:
Anstrengungen zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes intensivieren!
Brandenburg weist seit Jahren eine negative Bilanz bei der Grundwasserneubildung auf. Noch dazu ist durch die intensive land- und forstwirtschaftliche Flächennutzung, den vielfältigen Gewässerausbau mit Begradigungen, den ausgedehnten Siedlungs- und Gewerbeflächen der Wasserrückhalt in Brandenburg deutlich herabgesetzt. Extremereignisse wie Starkregen oder Dürre werden immer häufiger. Um unsere knappen und wertvollen Wasserressourcen zu schonen und zu verbessern, fordert der NABU Brandenburg in seiner Resolution „Landschaftswasserhaushalt in Brandenburg stärken“ im Rahmen der Landesvertreterversammlung 2020 einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang.
22. NABU Naturschutztag im Zeichen des Wassers!
Bitte merken Sie sich den Termin vor: „Landschaftswasserhaushalt stärken“ ist Thema des diesjährigen NABU Naturschutztages. Seien Sie am 18. September 2021 dabei!
Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“
Die Veranstaltung war Teil des Projekts „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete – Umweltsensibilisierung für ein gutes Miteinander von Mensch und Natur“. Der NABU möchte damit zur Erhaltung der besonders schützenswerten Lebensräume und Arten in Brandenburg beitragen. Das Projekt umfasst 30 FFH-Gebiete in Brandenburg und unterstützt mit Öffentlichkeitsarbeit die Akzeptanz und die Umsetzung der FFH-Managementpläne. Im Rahmen des Projekts arbeitet der NABU Landesverband Brandenburg mit den lokalen NABU-Verbänden und NABU-Gruppen sowie den lokalen Akteur*innen vor Ort zusammen. Aus der Zusammenarbeit, der Öffentlichkeitsarbeit und durch Bildungsveranstaltungen entsteht ein nachhaltiges Netzwerk von Schutzgebietsbetreuer*innen für die FFH-Gebiete des Projekts und für Natura 2000.
Projektförderung
Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) .
Mehr Informationen finden Sie unter ELER.Brandenburg und auf der Webseite der Europäischen Kommission.