Exkursion im FFH-Gebiet „Blumberger Wald“
Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“
Das ca. 245 Hektar große FFH-Gebiet „Blumberger Wald“ liegt westlich des Orts Blumberg im Landkreis Uckermark. Die Fläche des FFH-Gebiets „Blumberger Wald“ liegt im Westen des Waldgebiets Blumberger Wald und ist Teil des Naturschutzgebiets „Blumberger Wald“, des Vogelschutzgebiets „Randow-Welse-Bruch“ und des Landschaftsschutzgebiets „Blumberger Forst“. Mit seinem sehr hohen Anteil an Wald-Lebensraumtypen und den direkt angrenzenden Waldflächen hat das FFH-Gebiet „Blumberger Wald“ eine wichtige Funktion als Trittsteinbiotop. Diese „Inseln“ stellen Rückzugsräume für Waldarten in der weiträumigen Agrarlandschaft dar.
An Waldlebensräumen beherbergt das FFH-Gebiet „Blumberger Wald“ Auenwälder mit Erlen- und Eschenwäldern, Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder, Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandböden mit Stieleichen und Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder.
Diese Wälder bieten Lebensräume für viele seltene und gefährdete Arten, wie z. B. die Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana) und eine ganze Reihe von Fledermausarten: Großes Mausohr (Myotis myotis), Großer Abendsegler (Nyctalus noctula), Wasserfledermaus (Myotis daubentonii), Fransenfledermaus (Myotis nattereri), Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) und Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus).
Der Wasserhaushalt im Gebiet ist gestört. Eine Erhöhung der Grundwasserstände würde sich positiv auf Waldlebensräume wie Erlen-Eschenwälder auswirken. Aber auch Moorfrosch (Rana arvalis) und Laubfrosch (Hyla arborea) würden profitieren, wenn potenzielle Laichgewässer wie der Zabel- und Schwarzsee nicht mehr austrocknen.
Außerdem wurde die laut der Roten Liste Brandenburgs vom Aussterben bedrohte Kreuzotter (Vipera berus) und die gefährdete Ringelnatter (Natrix natrix) im Gebiet nachgewiesen. In den Wäldern lassen sich (nach der Vogelschutz-Richtlinie) geschützte Vögel, wie z. B. Mittelspecht (Dendrocopus medius) und Schwarzspecht (Dryocopus martius) beobachten. Für deren Erhalt sollten Altbäume, Höhlenbäume und Totholz gefördert werden. Für Seeadler (Haliaeetus albicilla) und Schreiadler (Aquila pomarina) bietet das zusammenhängende, störungsarme Waldgebiet ein geeignetes Bruthabitat.
Der NABU Regionalverband Schwedt lud zur Exkursion im Schutzgebiet ein:
Samstag, 13. April 2019, 9 Uhr bis ca. 12 Uhr
Treffpunkt: Dorfkirche Blumberg, Wartiner Str. 1, 16306 Casekow
Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“
Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete – Umweltsensibilisierung für ein gutes Miteinander von Mensch und Natur“. Der NABU möchte damit zur Erhaltung der besonders schützenswerten Lebensräume und Arten in Brandenburg beitragen. Das Projekt umfasst 30 FFH-Gebiete in Brandenburg und unterstützt mit Öffentlichkeitsarbeit die Akzeptanz und die Umsetzung der FFH-Managementpläne. Im Rahmen des Projekts arbeitet der NABU Landesverband Brandenburg mit den lokalen NABU-Verbänden und NABU-Gruppen sowie den lokalen Akteur*innen vor Ort zusammen. Aus der Zusammenarbeit, der Öffentlichkeitsarbeit und durch Bildungsveranstaltungen entsteht ein nachhaltiges Netzwerk von Schutzgebietsbetreuer*innen für die FFH-Gebiete des Projekts und für Natura 2000.
Förderer des Projekts
Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg.
Mehr Informationen finden Sie unter ELER.Brandenburg und auf der Webseite der Europäischen Kommission.