Aktionstag im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“
Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“
Vor allem Wald-Lebensraumtypen, aber auch artenreichen Grünlandflächen prägen das FFH-Gebiet „Leitsakgraben“. Um diese Wiesenarten zu erhalten, lud der NABU Osthavelland am Mittwoch, 17. März 2021, alle herzlich zu einem Pflegeeinsatz mit Mahd im Schutzgebiet ein.
Zu Beginn des Pflegeeinsatzes im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ stellte der NABU Regionalverband Osthavelland“ das Gebiet und die Wiesenarten vor. Danach begannen wir gemeinsam mit dem Pflegeeinsatz.
17. März 2021, von 10 Uhr bis 14 Uhr
Vielen herzlichen Dank für die Unterstützung bei der Wiesenmahd!
Eindrücke zum Pflegeeinsatz im FFH Gebiet Leitsakgraben
Weltweit größtes Schutzgebietsnetz
Natura 2000
Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten und es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit.
FFH-Gebiet „Leitsakgraben“
Das FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ liegt in der Nähe von Nauen und ist Teil des Havelländischen Luch. Zahlreiche europarechtlich geschützte Tierarten, darunter 12 von 19 in Brandenburg vorkommenden Fledermausarten, wie die FFH-Art Großes Mausohr, kommen im Schutzgebiet vor. Aber auch der auf altholzreiche Laubwälder angewiesene Eremit, ein Holzkäfer, ist im Gebiet zu finden. Auch für die im Gebiet vorkommenden Vogelarten, Fischotter und Biber sowie Kammmolch und Schmaler Windelschnecke dient das Schutzgebiet als Rückzugsraum. Im Wesentlichen dient das FFH-Gebiet dem Erhalt und der Entwicklung der vorhandenen Wald-Lebensraumtypen, insbesondere Eichen-Hainbuchenwälder und Erlen-Eschen-Wälder, aber auch der artenreichen Feuchtgrünlandflächen.
Neben den Wald-Lebensraumtypen müssen die beiden im FFH-Gebiet vorkommenden Offenland-Lebensraumtypen, Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden (LRT 6410) und Magere Flachland-Mähwiesen (LRT 6510), durch geeignete Maßnahmen erhalten und gefördert werden. Ursachen für die Verschlechterungen der Mageren Flachland-Mähwiesen ist die Intensivierung der Bewirtschaftung, z. B. durch Überdüngung mit Gülle, Grünlandumbruch, Ablagerung von Biomasse und Aufforstung. Ein größerer Bestand von Herbst-Zeitlosen (Colchicum autumnale) kommt auf einer der Magere Flachland-Mähwiesen im Gebiet vor.
Um die Wiesenarten zu erhalten, fand beim Aktionstag ein Pflegeeinsatz mit Mahd im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“. Diese späte Mahd ermöglicht den Fortbestand von blütenreichen Mageren Flachland-Mähwiesen.
Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“
Die Veranstaltung war Teil des Projekts „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete – Umweltsensibilisierung für ein gutes Miteinander von Mensch und Natur“. Der NABU möchte damit zur Erhaltung der besonders schützenswerten Lebensräume und Arten in Brandenburg beitragen. Das Projekt umfasst 30 FFH-Gebiete in Brandenburg und unterstützt mit Öffentlichkeitsarbeit die Akzeptanz und die Umsetzung der FFH-Managementpläne. Im Rahmen des Projekts arbeitet der NABU Landesverband Brandenburg mit den lokalen NABU-Verbänden und NABU-Gruppen sowie den lokalen Akteur*innen vor Ort zusammen. Aus der Zusammenarbeit, der Öffentlichkeitsarbeit und durch Bildungsveranstaltungen entsteht ein nachhaltiges Netzwerk von Schutzgebietsbetreuer*innen für die FFH-Gebiete des Projekts und für Natura 2000.
Projektförderung
Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) .
Mehr Informationen finden Sie unter ELER.Brandenburg und auf der Webseite der Europäischen Kommission.