Herbstliche Botanik im FFH-Gebiet Leitsakgraben
Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“
Spätblüher
Sonnig bis halbschattig, warm und windgeschützt – der Rand einer Waldlichtung ist ein besonders gemütlicher Ort. Auch die Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale) fühlt sich dort ausgesprochen wohl. Hier bildet die Pflanze im Frühjahr ihre Blätter und Früchte aus und wartet geduldig bis in den Spätsommer und Herbst um ihr Blüten zu öffnen. Gemeinsam mit dem Botaniker des NABU Osthavelland Heiko Hammerschmidt werden wir die zarten, blassrosa bis violetten Blumen und ihre Besonderheiten auf der Mageren Flachland-Mähwiese im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ kennen lernen.
Klicken Sie hier, wenn Sie mehr über das FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ erfahren möchten.
NABU Osthavelland und NABU Brandenburg laden alle ganz herzlich zur Veranstaltung ein:
Sonntag, 5. September 2021, 10 Uhr bis ca. 13 Uhr
Für Fragen steht Ihnen der NABU Osthavelland und der NABU Brandenburg (per Mail (natura2000@nabu-bb.de) oder per Telefon (03342 – 4225727)) gerne zur Verfügung.
FFH-Gebiet “Leitsakgraben”
Die ausgedehnten naturnahen Laubwälder des Naturschutz- und FFH-Gebietes „Leitsakgraben“ werden in Ost-West-Richtung vom namensgebenden Leitsakgraben durchflossen. Das Schutzgebiet zeichnet sich durch eine reiche Strukturierung eines vergleichswiese großflächigen Waldkomplexes mit eingestreuten Grünlandflächen aus. Dazu zählen neben Pfeifengraswiesen drei Magere Flachland-Mähwiesen. Eine dieser Flächen liegt am südexponierten Rand eines Eichen-Hainbuchenwaldes (LRT 9160) und beherbergt das einzige, dafür sehr große Vorkommen der Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale) im FFH-Gebiet sowie einen Bestand des Gewöhnlichen Sonnenröschens((Helianthemum nummularium). Das Vorkommen dieser beiden Arten ist von der Existenz des Lebensraumtyps Magere Flachland-Mähwiesen (6510) abhängig.
Magere Flachland-Mähwiesen sind durch den Nährstoffentzug jahrelanger, kleinbäuerlicher Nutzung entstanden und aktuell durch Düngung und die frühen Mahdtermine der intensiven Landwirtschaft stark gefährdet. Um diesen Lebensraumtyp im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ zu erhalten, mäht der NABU Osthavelland seit Jahren die Mageren Flachland-Mähwiesen einmal im Jahr und räumt das Mahdgut von der Fläche. Auch in diesem Winter fand mit tatkräftiger Unterstützung von NABU Aktiven und Ehrenamtlichen ein Pflegeeinsatz auf der „Herbst-Zeitlosen-Wiese“ statt.
Der Erhalt und die Entwicklung der vorhandenen Wald-Lebensraumtypen, aber auch der artenreichen Feuchtgrünlandflächen sind der wesentliche Schutzzweck des FFH-Gebietes „Leitsakgraben“. Die vermehrte Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen in FFH-Gebieten kann helfen, Lebensräume und Arten in FFH-Gebieten zu schützen und zu erhalten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Gemeinsam mit den Vogelschutzgebieten bilden FFH-Gebiete das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten – Natura 2000. Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit.
Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“
Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete – Umweltsensibilisierung für ein gutes Miteinander von Mensch und Natur“. Der NABU möchte damit zur Erhaltung der besonders schützenswerten Lebensräume und Arten in Brandenburg beitragen. Das Projekt umfasst 30 FFH-Gebiete in Brandenburg und unterstützt mit Öffentlichkeitsarbeit die Akzeptanz und die Umsetzung der FFH-Managementpläne. Im Rahmen des Projekts arbeitet der NABU Landesverband Brandenburg mit den lokalen NABU-Verbänden und NABU-Gruppen sowie den lokalen Akteur*innen vor Ort zusammen. Aus der Zusammenarbeit, der Öffentlichkeitsarbeit und durch Bildungsveranstaltungen entsteht ein nachhaltiges Netzwerk von Schutzgebietsbetreuer*innen für die FFH-Gebiete des Projekts und für Natura 2000.
Projektförderung
Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) .
Mehr Informationen finden Sie unter ELER.Brandenburg und auf der Webseite der Europäischen Kommission.