Pflegeaktion im FFH-Gebiet „Sutschketal“
Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“
Artenreiche Feuchtwiesen sind aus der kleinbäuerlichen Nutzung entstanden – ihr Fortbestehen ist auf eine vergleichbare jährliche Nutzung bzw. Pflege angewiesen. Das im Sommer gemähte Gras wurde als Tierfutter genutzt, so wurden den Wiesen Jahr um Jahr Biomasse entnommen und es konnten sich zahlreiche lichtliebende Arten ansiedeln. Auch bei der Pflegeaktion im FFH-Gebiet „Sutschketal“ wurde nach der Wiesenmahd das frische Mahdgut von der Fläche räumen und damit sichergestellt, dass die Nährstoffe weiterhin aus der Wiese getragen werden. Bei ausbleibende Nutzung laufen auch die Trockenrasenflächen Gefahr zu verbuschen – auch hier trugen wir mit einer Mahd zur Erhaltung der Flächen bei.
Gemeinsam engagierten wir uns für den Erhalt dieser wertvollen Lebensräume! Bei der Pflegeaktion am 17. Juli 2021 wurden die feuchten Wiesen rund um den Sutschkeweiher und einen Trockenrasen am angrenzenden Hang gemäht, das Gras zusammen geharkt und von der Fläche geräumt.
Klicken Sie hier, wenn Sie mehr über das FFH-Gebiet „Sutschketal“ erfahren möchten.
NABU Dahmeland und NABU Brandenburg luden alle ganz herzlich zur Veranstaltung ein:
Samstag, 17. Juli 2021, 8:45 Uhr bis ca. 12 Uhr
-> Veranstaltung auf Facebook
Vielen Dank an alle, die uns tatkräftig beim Pflegeeinsatz unterstützt haben!
FFH-Gebiet „Sutschketal“
Das 2 km lange Sutschketal hat sich bis zu 15 Meter tief in die Umgebung eingeschnitten. Am Südostufer des Krummen Sees bei Königs Wusterhausen beginnend verläuft das bis zu 250 Meter breite Tal in zwei S-Kurven nach Süden und schließt dort mit dem Sutschkeweiher ab.
Das FFH-Gebiet „Sutschketal“ zeigt auf engem Raum eine große Strukturvielfalt. In der vermoorte Talsole finden sich Kleingewässer, Schilfröhrichte, Erlenbrüche, Seggenriede und Feuchtwiesen. Die Talhänge sind geprägt von trockenen Stieleichen-Birkenwäldern und Kiefernforsten mit einzelnen Trockenrasen.
Der NABU Dahmeland engagiert sich seit vielen Jahren in der Pflege und Unterhaltung der vielfältigen Lebensräume. So werden z.B. einige der Wiesenstandorte bereits seit Ende der 1980er Jahren jährlich gemäht. Feuchtwiesen wie die Pfeifengraswiesen (LRT 6410) haben sich aus der kleinbäuerlichen Nutzung entwickelt – nur eine vergleichbare, regelmäßige Pflege sichern den Erhalt dieser artenreichen Lebensräume.
Die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg hat sich mit dem Projekt LIFE Sandrasen den Überresten der Trockenen, kalkreichen Sandrasen (LRT 6120) im FFH-Gebiet „Sutschketal“ angenommen. Nach der Auflichtung von Hangstandorten haben Trockenrasen und Eichenwälder nun wieder Licht und Raum, um sich zu entwickeln. Mit der jährlichen Mahd der Rasenflächen sichert der NABU Dahmeland das Fortbestehen dieser wertvollen Flächen.
Die vermehrte Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen in FFH-Gebieten kann helfen, Lebensräume und Arten in FFH-Gebieten zu schützen und zu erhalten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Gemeinsam mit den Vogelschutzgebieten bilden FFH-Gebiete das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten – Natura 2000. Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit.
Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“
Die Veranstaltung war Teil des Projekts „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete – Umweltsensibilisierung für ein gutes Miteinander von Mensch und Natur“. Der NABU möchte damit zur Erhaltung der besonders schützenswerten Lebensräume und Arten in Brandenburg beitragen. Das Projekt umfasst 30 FFH-Gebiete in Brandenburg und unterstützt mit Öffentlichkeitsarbeit die Akzeptanz und die Umsetzung der FFH-Managementpläne. Im Rahmen des Projekts arbeitet der NABU Landesverband Brandenburg mit den lokalen NABU-Verbänden und NABU-Gruppen sowie den lokalen Akteur*innen vor Ort zusammen. Aus der Zusammenarbeit, der Öffentlichkeitsarbeit und durch Bildungsveranstaltungen entsteht ein nachhaltiges Netzwerk von Schutzgebietsbetreuer*innen für die FFH-Gebiete des Projekts und für Natura 2000.
Projektförderung
Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) .
Mehr Informationen finden Sie unter ELER.Brandenburg und auf der Webseite der Europäischen Kommission.