„Fairpachten“ für mehr Artenvielfalt auf dem Feld
Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“
Natura 2000
Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten und es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume wildlebender Arten europaweit.
Die verstärkte Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen auf verpachteten Flächen hilft, Lebensräume und Arten in FFH-Gebieten zu schützen und zu erhalten.
Projekt „Fairpachten“
Rund 60 % der Agrarflächen in Deutschland werden verpachtet. Ob Blühstreifen am Ackerrand oder ein Feldlerchenfenster im Getreide: Landeigentümer*innen können Naturschutzmaßnahmen in ihren Pachtverträgen vereinbaren. Das Projekt „Fairpachten“ ist das kostenlose Beratungs- und Informationsangebot für alle, die landwirtschaftliche Flächen verpachten und sich mehr Natur wünschen. Im persönlichen Gespräch werden geeignete Naturschutzmaßnahmen identifiziert und erläutert, was deren Umsetzung in der Praxis bedeutet. Im Zuge der Beratung werden ein Musterpachtvertrag und Steckbriefe von Naturschutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt. Private Grundeigentümer*innen, ebenso wie Kirchen und Kommunen, können sich bei Fairpachten darüber informieren, wie sich in Absprache mit Landwirt*innen mehr Naturschutz auf Ackerflächen, Wiesen und Weiden umsetzen lässt.
Das Projekt „Fairpachten“ berät z. B. zu Naturschutzmaßnahmen wie dauerhafte Randstreifen, Lichtacker, Wieseninseln, pestizidfreie Landwirtschaft, Hecken pflanzen, geringere Düngung, Mischfruchtanbau, Kiebitzinseln, Feldlerchenfenster und Umstellung auf ökologischen Landbau.
Landpachtverträge
Mit einem Pachtvertrag geben Verpächter*innen ihr Landeigentum zur Bewirtschaftung in die Obhut der Pachtenden. Dabei vereinbaren die Verpachtenden und die Pachtenden die wechselseitigen Rechte und Pflichten (wie etwa Höhe und Zahlungstermin des Pachtzinses) sowie Rahmenbedingungen für die Ausübung der Bewirtschaftung (z. B. ab wann und für wie lange der Pachtvertrag gelten soll). Naturschutzmaßnahmen und zusätzliche Maßnahmen für die ökologische Bewirtschaftung von Flächen können auch in Pachtverträge aufgenommen werden. Mehr Informationen zu Landpachtverträge finden Sie hier.
Naturschutzmaßnahmen
Immer mehr Grundeigentümer*innen, Kirchen und Kommunen, vereinbaren Naturschutzmaßnahmen in ihren Pachtverträgen. Alle Naturschutzmaßnahmen von dem Projekt „Fairpachten“ fördern die Artenvielfalt in der Kulturlandschaft, wie z.B. Dauerhafte Randstreifen, Wieseninseln und Mehrjährige Blühstreifen.
Aktiv werden
Wie Sie sich in Ihren Gemeinden für eine naturschonende Landwirtschaft einsetzen können, finden Sie hier. Das Projekt „Fairpachten“ steht Ihnen mit einem vielfältigen Beratungsangebot und dem Projektteam zur Verfügung.
Informationen zum Regionaltreffen Ost:
Beim Regionaltreffen stellte Susanne Wangert das Projekt „Fairpachten“ der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe vor und berichtete über deren kostenlose Beratungsangebote für alle, die landwirtschaftliche Flächen verpachten und Naturschutzmaßnahmen auf ihren Flächen umsetzen möchten. Mit den Teilnehmenden tauschten wir Erfahrung aus und diskutierten wir Möglichkeiten für Naturschutzmaßnahmen auf verpachteten Flächen.
Mittwoch, 26. Februar 2020, 18 bis 20 Uhr
Lindenstraße 7, 15230 Frankfurt (Oder), Raum 7.2.08 (im 1. Stock)
-> Veranstaltung auf Facebook
Programm:
18:00 Uhr -> Begrüßung, Laura Klein, NABU Brandenburg
18:45 Uhr -> Vorstellung Projekt „Fairpachten“, Susanne Wangert, NABU Stiftung
19:00 Uhr -> Diskussion und Erfahrungsaustausch mit allen
20:00 Uhr -> Ende der Veranstaltung
Hier finden Sie die Unterlagen des Regionaltreffens Ost:
Vorträge:
Fotos des Regionaltreffens Ost mit Projekt „Fairpachten“ am 26.02.2020:
Für Fragen stehen der NABU Frankfurt (Oder) und Laura Klein (klein@nabu-brandenburg.de) zur Verfügung.
Herzlichen Dank an alle, die referiert, diskutiert und sich eingebracht haben!
Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“:
Die Veranstaltung war Teil des Projekts „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete – Umweltsensibilisierung für ein gutes Miteinander von Mensch und Natur“. Der NABU möchte damit zur Erhaltung der besonders schützenswerten Lebensräume und Arten in Brandenburg beitragen. Das Projekt umfasst 30 FFH-Gebiete in Brandenburg und unterstützt mit Öffentlichkeitsarbeit die Akzeptanz und die Umsetzung der FFH-Managementpläne. Im Rahmen des Projekts arbeitet der NABU Landesverband Brandenburg mit den lokalen NABU-Verbänden und NABU-Gruppen sowie den lokalen Akteur*innen vor Ort zusammen. Aus der Zusammenarbeit, der Öffentlichkeitsarbeit und durch Bildungsveranstaltungen entsteht ein nachhaltiges Netzwerk von Schutzgebietsbetreuer*innen für die FFH-Gebiete des Projekts und für Natura 2000.
Projektförderung
Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg.
Mehr Informationen finden Sie unter ELER.Brandenburg und auf der Webseite der Europäischen Kommission.