Online Argumentationstraining
Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“
Auf der Wiese, im Wald oder im Gespräch mit der örtlichen Gemeinde können spontan strittige Themen aufkommen. In solchen Situationen ist neben fundiertem Fachwissen, starke Überzeugungskraft gefragt. Im Naturschutz geht es darum, Arten und ihre Lebensräume zu erhalten und zu schützen. Die Menschen, die über die Umsetzung dieser Ziele entscheiden, müssen häufig überzeugt, motiviert oder umgestimmt werden. Ausführliche Gespräche und geschicktes Argumentieren sind die besten Mittel, um zu erklären, dass z. B. Gewässerrandstreifen oder Beweidung die Artenvielfalt erhöhen können.
Vor allem im Schutz und der Weiterentwicklung von Natura 2000-Gebieten treffen eine Vielzahl unterschiedlicher Interessensgruppen aufeinander. Hier gilt es, besonders diplomatisch zu agieren, um für die Natur auf den EU-weit geschützten Flächen den größtmöglichen Erfolg zu erzielen.
Natura 2000
Natura 2000 ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten und es besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit. Die vermehrte Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen in FFH-Gebieten kann helfen, Lebensräume und Arten in FFH-Gebieten zu schützen und zu erhalten.
Schlagfertig argumentieren und konstruktiv Gespräche führen!
Doch wie vermittle ich zielführend Aspekte oder Zusammenhänge des Naturschutzes, die zum Teil hoch komplex sind? Wie gewinnen wir einzelne Akteur*innen für den gemeinsamen Schutz der Natur? Wie kann mir bildliches Framing und Storytelling dabei helfen? In unserem online Argumentationstraining lernten wir von Dr. Moritz Kirchner vom Institut für Kommunikation und Gesellschaft Methoden und Techniken einer erfolgreichen Argumentationsführung.
Situationen aus der Praxis, wie beispielsweise Gespräche mit dem/der Landwirt*in, Behördenvertreter*in oder Flächeneigentümer*in wurden simuliert und trainiert. Dabei lernten die Teilnehmenden ihre Argumentationsfertigkeiten zu verbessern und zu verfeinern. Es ging vor allem um Souveränität und Sicherheit in kommunikativ schwierigen Situationen. Im Training vermittelte Dr. Moritz Kirchner Tricks der Schlagkräftigkeit und Argumentationstechniken, welche die Aktiven in ihrer Arbeit für die Natur und den Schutz von FFH-Gebieten stärkten.
am 7., 14. und 18. Juni 2021
jeweils 18 - 21 Uhr, im Webinarraum
-> Veranstaltung auf Facebook
Inhalte der Veranstaltung waren u.a.:
- Grundlagen der Argumentation und Gesprächsführung
- Besonderheiten der Kommunikation zu biologischen Themen
- aktives Einüben verschiedener Argumentationstechniken
- aktives Zuhören und Spiegeln
- Umgang mit Widerständen und Killerphrasen
- die eigene Botschaft und ihr entsprechender Rahmen
- angewandte Methoden: z. B. Einwand-Training und Rollenspiele
- bildliches Framing und Storytelling
Dr. Moritz Kirchner vom Institut für Kommunikation und Gesellschaft verfügt über eine langjährige Erfahrung als Trainer, Berater und Coach in Kommunikation und Rhetorik. Er war 2015 Vizemeister im Debattieren und schreibt u. a. Reden für Abgeordnete.
Vielen Dank an alle für die aktive Mitwirkung im Argumentationstraining!
Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“
Die Veranstaltung war Teil des Projekts „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete – Umweltsensibilisierung für ein gutes Miteinander von Mensch und Natur“. Der NABU möchte damit zur Erhaltung der besonders schützenswerten Lebensräume und Arten in Brandenburg beitragen. Das Projekt umfasst 30 FFH-Gebiete in Brandenburg und unterstützt mit Öffentlichkeitsarbeit die Akzeptanz und die Umsetzung der FFH-Managementpläne. Im Rahmen des Projekts arbeitet der NABU Landesverband Brandenburg mit den lokalen NABU-Verbänden und NABU-Gruppen sowie den lokalen Akteur*innen vor Ort zusammen. Aus der Zusammenarbeit, der Öffentlichkeitsarbeit und durch Bildungsveranstaltungen entsteht ein nachhaltiges Netzwerk von Schutzgebietsbetreuer*innen für die FFH-Gebiete des Projekts und für Natura 2000.
Projektförderung
Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) .
Mehr Informationen finden Sie unter ELER.Brandenburg und auf der Webseite der Europäischen Kommission.