Pimpinellenberg im Herbst - Foto: O. Brauner
NABU entwickelt Flächen am Pimpinellenberg
Überregional herausragendes Gebiet langfristig gesichert
Der NABU Brandenburg hat in den Jahren 2010/2011 Flächen im NSG Pimpinellenberg bei Oderberg (Landkreis Barnim) erworben. Zuerst den sogenannten Schlangenberg und ein Jahr später eine weitere wertvolle, 2,9 Hektar große Teilfläche. Danke für die finanzielle Unterstützung durch die Stiftung Naturschutzfonds und den Berliner Entomologen Prof. Dr. med. Klaus-Werner Wenzel.
Im wahrsten Sinne herausragend: Der Pimpinellenberg
Der Pimpinellenberg liegt etwa einen Kilometer westlich von Oderberg entfernt und ist die markanteste Erhebung der Region, die mit steilen Hängen zum Niederoderbruch hin abfällt. Diese exponierte Lage und die Zusammensetzung des Untergrundes sind Grund dafür, dass er Pimpinellenberg Lebensraum zahlreicher spezialisierter Tierarten der Trockenlebensräume ist. Mehrere Insektenarten wurden in Nordostdeutschland nur hier nachgewiesen. Wegen seiner wertvollen Pflanzen- und Tierwelt von überregional herausragender Bedeutung ist der Pimpinellenberg im Jahr 1984 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und später als FFH-Gebiet anerkannt worden. Als Schutzziel gelten die Erhaltung des Artenreichtums xerothermer Pflanzengesellschaften und das dadurch ermöglichte Vorkommen seltener Tierarten.
Bereits zu DDR-Zeiten wurde diese wertvolle Fläche mittels Schafbeweidung sowie Pflegemaßnahmen von Mitgliedern des Kulturbundes erhalten. Doch nach der politischen Wende gestaltete sich dies zunehmend schwieriger. 2008 wurde die Pflege leider erstmals gänzlich ausgesetzt, bereits nach kurzer Zeit dominierten Obergräser und die Verbuschung durch sich rasant ausbreitende Gehölze wie Schlehe und Robinie setzte ein.
Inzwischen funktioniert das Flächenmanagement unter der Regie unseres NABU Barnim vorbildlich: eine kleine Schafherde rotiert auf den Flächen des Schlangenberges und des Sandberges. Alternierend werden Teilbereiche von der Nutzung ausgespart, um so als Nektar- und Pollenspender sowie als Rückzugsraum für gefährdete Tierarten zu fungieren. Gehölz-Sukzession wird durch geeignete Pflegeeingriffe zurückgedrängt. In weniger sensiblen Bereichen weiden Galloways.
Schlucht mit alter Streuobstwiese und Sommerwurz-Wiese
Das zweite Flurstück ist einerseits durch eine tief eingeschnittene Schlucht gekennzeichnet, die mit für Brandenburg seltenen Berg- und Flatterulmen bestanden ist. Zum anderen geht der Laubmischwald in eine alte Streuobstwiese und brachgefallene Trockenrasengebiete über, die noch botanischen Raritäten wie Haarfedergras und Goldhaar-Aster beherbergen.
Die Sommerwurz-Wiese wurde zunächst vom Entdecker der Orobanche-Arten Stefan Rätzel allein ehrenamtlich gepflegt. Seit mehreren Jahren wird er dabei unterstützt vom Verein Umwelt und Bildung e.V.. Um die Entwicklung der Fläche zu dokumentieren, findet jährlich ein floristisches Monitoring statt. Im Ergebnis haben sich die gemähten Wiesen inzwischen hervorragend entwickelt, wodurch die Populationen der Sommerwurz-Arten deutlich zunahmen.
Um auch die Artenvielfalt auf der alten Streuobstwiese zu erhöhen, werden nun künftig, wie auch im Managementplan vorgesehen, Schafe zum Einsatz kommen. Die angrenzenden Waldbereiche bleiben erhalten und ihrer natürlichen Entwicklung überlassen.
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