Pimpinellenberg im Herbst - Foto: Oliver Brauner
NABU erwirbt Flächen am Pimpinellenberg
Überregional herausragendes Gebiet langfristig gesichert



08. Februar 2011 -
Der NABU Brandenburg hat in den Jahren 2010/2011 Flächen am ökologisch wertvollen Pimpinellenberg bei Oderberg (Landkreis Barnim) erworben.
Nachdem zuerst der sogenannte Sandberg mit Hilfe der Stiftung Brandenburger Naturschutzfonds und einer privaten Spende von Prof. Dr. med. Klaus-Werner Wenzel (einem Berliner Entomologen) gekauft werden konnte, ist es ein Jahr später mit Hilfe der gleichen Geldgeber gelungen, eine weitere wertvolle, 2,9 ha große Teilfläche im NSG „Pimpinellenberg“ zu sichern.
Der Pimpinellenberg liegt etwa einen Kilometer westlich von Oderberg entfernt und ist die markanteste Erhebung der Region, die mit steilen Hängen zum Niederoderbruch hin abfällt. Diese exponierte Lage und die Zusammensetzung des Untergrundes sind Grund dafür, dass er Pimpinellenberg Lebensraum zahlreicher spezialisierter Tierarten der Trockenlebensräume ist. Mehrere Insektenarten wurden in Nordostdeutschland nur hier nachgewiesen.
Wegen seiner wertvollen Pflanzen- und Tierwelt von überregional herausragender Bedeutung ist der Pimpinellenberg im Jahr 1984 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und später als FFH-Gebiet anerkannt worden. Als Schutzziel gelten die Erhaltung des Artenreichtums xerothermer Pflanzengesellschaften und das dadurch ermöglichte Vorkommen seltener Tierarten.
Bereits zu DDR-Zeiten wurde diese wertvolle Fläche mittels Schafbeweidung sowie Pflegemaßnahmen von Mitgliedern des Kulturbundes erhalten. Doch nach der politischen Wende gestaltete sich dies zunehmend schwieriger. 2008 wurde die Pflege leider erstmals gänzlich ausgesetzt, bereits nach kurzer Zeit dominierten Obergräser und die Verbuschung durch sich rasant ausbreitende Gehölze wie Schlehe und Robinie setzte ein.
Inzwischen funktioniert das Flächenmanagement unter der Regie unseres NABU Barnim vorbildlich: eine kleine Schafherde rotiert auf den Flächen des Schlangenberges und des Sandberges. Alternierend werden Teilbereiche von der Nutzung ausgespart, um so als Nektar- und Pollenspender sowie als Rückzugsraum für gefährdete Tierarten zu fungieren. Gehölz-Sukzession wird durch geeignete Pflegeeingriffe zurückgedrängt. In weniger sensiblen Bereichen weiden Galloways.
Das jetzt gekaufte Flurstück ist einerseits durch eine tief eingeschnittene Schlucht gekennzeichnet, die mit für Brandenburg seltenen Berg- und Flatterulmen bestanden ist. Zum anderen geht der Laubmischwald in eine alte Streuobstwiese und brachgefallene Trockenrasengebiete über, die noch botanischen Raritäten wie Wiesenkuhschelle, Haarfedergras und Goldhaar-Aster beherbergen.
Mit der Übernahme dieser wertvollen Flächen auf dem Pimpinellenberg durch den NABU wird nun eine standortgerechte Pflege der Biotope einhergehen. Dies wird zu einer Stabilisierung und Wiederherstellung der wertvollen Flora und Fauna führen.
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