Pflegeaktion und botanische Exkursion im FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“
Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“
Helfende Hände und ein aufmerksamer Blick für den Erhalt des Paulinenauer Luchs und Lindholz!
Der Aktionstag im FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“ ist eine Mischung aus Pflegeeinsatz und botanischer Exkursion. Der NABU Osthavelland freut sich auf tatkräftige Unterstützung bei der Entbuschung einer Waldlichtung im Lindholz. Ein Mehr an Licht und Freiraum verbessert den Lebensraum der hier wachsenden Waldhyazinthe ungemein! Weit mehr Sonnenlicht strahlt auf die artenreichen Trockenrasen in den Kleinen Jahnbergen. Die botanischen Besonderheiten dieses Lebensraumes werden wir im Anschluss gemeinsam mit den Botanikern des NABU Osthavelland erkunden.
Klicken Sie hier, wenn Sie mehr über das FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“ erfahren möchten.
NABU Osthavelland und NABU Brandenburg laden alle herzlich zur Veranstaltung ein:
Samstag, 17. Juli 2021, 9:15 Uhr bis ca. 14:00 Uhr
Treffpunkt: um 9:15 Uhr auf dem Parkplatz des Bahnhofs Paulinenaue (siehe Karte unten)
-> Veranstaltung auf Facebook
Ablauf des Aktionstages:
Der Zug aus Berlin kommt um 9:08 Uhr in Paulinenaue an. Wir treffen uns auf dem Parkplatz des Bahnhofs Paulinenaue (siehe Karte unten). Von dort aus fahren wir gemeinsam mit dem Fahrrad (ca. 1 km) in das Schutzgebiet Lindholz. Hier entfernen wir am Vormittag auf einer Waldlichtung aufwachsendes Gebüsch und Jungbäume. Nach getaner Arbeit und einer kleinen Mittagspause fahren wir weiter in die Kleinen Jahnberge (ca. 15 Minuten mit dem Fahrrad). Dort werden wir von der Fachgruppe Botanik das NABU Osthavellands auf eine Exkursion zu den Sand- und Trockenrasen mitgenommen. Eine ähnliche Exkursion von NABU Osthavelland fand bereits 2019 in den kleinen Jahnbergen statt.
Bitte tragen Sie dem Wetter angepasste Kleidung, festes Schuhwerk für den Arbeitseinsatz. Werkzeuge (Harken etc.) sind vorhanden. Bei der Mahd und dem Gehölzschnitt werden motorbetriebene Geräte zum Einsatz kommen. Bitte bringen Sie eigene Arbeitshandschuhe und zum Schutz Ihrer Ohren Gehörschutz mit, denken Sie bitte ggf. auch an Sonnenschutz. Für unser Picknick aus dem Rucksack in der Mittagspause nehmen Sie sich selbst bitte Verpflegung und ausreichend Trinkwasser mit.
Corona-Regelungen
Angesichts der aktuellen Corona-Bestimmungen bitten wir Sie, die Hygiene- und Abstandsregelungen einzuhalten. Wir würden uns wünschen, dass Sie im Vorfeld der Veranstaltung einen Antigen-Schnelltest oder Selbsttest machen. Nach der neuen Umgangsverordnung für Brandenburg (ab dem 16. Juni 2021) entfällt die Testpflicht für die Teilnahme an Veranstaltungen bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter dem Wert von 20. Bitte informieren Sie sich im Vorfeld über die aktuellen Fallzahlen, z. B. über die Übersicht der 7-Tage-Inzidenzen der Landkreise und kreisfreien Städte in Brandenburg.
Wir freuen uns auf Ihre tatkräftige Unterstützung!
Anmeldung
Wir bitten alle Interessierten um Anmeldung über unser Anmeldungsformular . Für Fragen steht Ihnen der NABU Osthavelland und der NABU Brandenburg (per Mail (natura2000@nabu-bb.de) oder per Telefon (03342 - 423 57 94)) gerne zur Verfügung.
Anreise
Wir treffen uns am Samstag, 17. Juli 2021, um 9:15 Uhr auf dem Parkplatz des Bahnhofs Paulinenaue (siehe Karte unten). Von dort aus fahren wir gemeinsam mit dem Fahrrad auf die Fläche ins Schutzgebiet.
Fahrplanauskünfte finden Sie auf der Homepage des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg www.vbb.de
FFH-Gebiete „Paulinenauer Luch und Lindholz“
Das FFH-Gebiete „Paulinenauer Luch und Lindholz“ liegt am südlichen Rand des Großen Havelländischen Luchs. In einem reich strukturierten Mosaik aus einzelnen Teilflächen umfasst das Schutzgebiet trockene Lebensräume wie Sand- und Trockenrasen aber auch feuchte Wiesen-Standorte und naturnahe Lauwälder.
Mit der 12. Erhaltungszielverordnung, die die FFH-Gebiete rechtlich sichert, wurden die drei Gebiete „Paulinenauer Luch“, „Lindholz“ und „Paulinenauer Luch Ergänzung“ zusammengelegt. Das neue Gebiet erhält den Namen FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“ (EU-Nr.: DE 3342-301, Landes-Nr. 447). Das FFH-Gebiet liegt auch im Landschaftsschutzgebiet „Westhavelland“. Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe besitzt Flächen im Lindholz und in den Großen und Kleinen Jahnbergen.
Das Lindholz und die Große und Kleinen Jahnberge sind auch als Naturschutzgebiete geschützt. In den Jahnbergen gibt es floristische Besonderheiten und gefährdete Arten wie subkontinentale basenreiche Sandrasen und Steppenrasen zu sehen, z. B. Ähriger Blauweiderich (Pseudolysimachion spicatum), Graue Skabiose (Scabiosa canescens) und Berg-Haarstrang (Peucedanum oreoselinum).
Das Naturschutzgebiet „Lindholz“ befindet sich östlich des Ortes Paulinenaue im Landkreis Havelland. Es besteht aus einem artenreichen Eichen-Hainbuchenwald mit hohen Anteilen von Winterlinde und Hasel. Außerdem kommen hier die letzten Exemplare einer in Brandenburg vom Aussterben bedrohten Orchideenart vor, die Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha). Im Naturschutzgebiet „Lindholz“ befindet sich ein 5,5 Hektar großes Totalreservat. Insgesamt zwölf Fledermausarten (davon elf waldbewohnende Arten) kommen im Waldgebiet Lindholz vor, mindestens acht Arten reproduzieren sich auch im Gebiet.
Der NABU Osthavelland engagiert sich seit vielen Jahren in der Pflege und Unterhaltung der vielfältigen Lebensräume. So werden z.B. einiger der Wiesenstandorte jährlich gemäht oder mit Schafen beweidet. Die lichten Gehölzbestände werden von aufwachsendem Gebüsch befreit. Seltene Arten werden erhalten und das Geschehen auf den Flächen aufmerksam beobachtet.
Am Aktionstag schauen wir uns zwei Teilgebiete, den waldreichen Lindholz und die durch Trockenrasen geprägten Kleinen Jahnberge, genauer an und lernen die Naturschutzarbeit vor Ort kennen. Denn die vermehrte Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen in FFH-Gebieten kann helfen, gefährdete Lebensräume und seltene Arten in FFH-Gebieten zu schützen und zu erhalten.
FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d. h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitat). Gemeinsam mit den Vogelschutzgebieten bilden FFH-Gebiete das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten – Natura 2000. Durch einheitliche Standards schützt Natura 2000 natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit.
Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“
Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete – Umweltsensibilisierung für ein gutes Miteinander von Mensch und Natur“. Der NABU möchte damit zur Erhaltung der besonders schützenswerten Lebensräume und Arten in Brandenburg beitragen. Das Projekt umfasst 30 FFH-Gebiete in Brandenburg und unterstützt mit Öffentlichkeitsarbeit die Akzeptanz und die Umsetzung der FFH-Managementpläne. Im Rahmen des Projekts arbeitet der NABU Landesverband Brandenburg mit den lokalen NABU-Verbänden und NABU-Gruppen sowie den lokalen Akteur*innen vor Ort zusammen. Aus der Zusammenarbeit, der Öffentlichkeitsarbeit und durch Bildungsveranstaltungen entsteht ein nachhaltiges Netzwerk von Schutzgebietsbetreuer*innen für die FFH-Gebiete des Projekts und für Natura 2000.
Projektförderung
Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) .
Mehr Informationen finden Sie unter ELER.Brandenburg und auf der Webseite der Europäischen Kommission.