Rad-Wanderung entlang der Spree
Exkursion im Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“
Die beiden FFH-Gebiete „Spree“ und „Müggelspreeniederung“ sind europäische Schutzgebiete nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und gehören zum weltweit größten Schutzgebietsnetz Natura 2000. Beide FFH-Gebiete liegen im Landkreis Oder-Spree und sind Teil des Landschaftsschutzgebiets „Müggelspree-Löcknitzer Wald und Seengebiet“.
Die FFH-Gebiete „Müggelspreeniederung“ und „Spree“ (Teil Fürstenwalde bis Berlin) umfassen die Spree, ihre zahlreichen Altarme sowie naturnahe Bereiche der Spreeauen. Die Landschaft setzt sich zusammen aus ausgedehnten Auen- und Niedermoorbereichen sowie Grünland und vermoorten, nährstoffreichen Feuchtwiesen.
Zwischen 2004 und 2009 wurden bei Freienbrink und Sieverslake sowie zwischen Mönchwinkel und Spreewerder mehrere Altarme wieder an den Hauptstrom der Spree angeschlossen. Diese Maßnahmen wurden durchgeführt, um die Habitatstrukturen zu verbessern und um der Verlandung entgegenzuwirken. Diese Altarme werden als neu entstandene Mäander nun wieder dauerhaft durchströmt.
Eindrücke von der botanischen Radwanderung in den FFH-Gebieten „Spree“ und „Müggelspreeniederung“ am 05.08.2018
Startpunkt der vom NABU Kreisverband Fürstenwalde geführten Radwanderung war der Bahnhof Fürstenwalde. Um 09:30 Uhr sammelte sich am Bahnhofsvorplatz in Fürstenwalde eine kleine Gruppe Interessierter mit zahlreichen Fahrrädern. Dann fuhren wir mit den Rädern Richtung Hangelsberg und starteten die fünfstündige botanische Entdeckungstour.
Der ortsansässige Botaniker Peter Engert führte uns entlang der Spree und legte mehrere Zwischenstopps ein, um uns die botanischen Besonderheiten in den Spreeauen und Feuchtwiesen zu zeigen. Wir entdeckten Brenndolde, Gewöhnliches Pfeilkraut, Wasserminze, Bittersüßen Nachtschatten, aber auch eher selten gewordene Pflanzen wie die wunderschöne Schwanenblume in den naturnahen Bereichen der Spreeauen.
Diese Pflanzenvielfalt findet in den ausgedehnten Auen- und Niedermoorbereichen, Feuchtwiesen und im Grünland entlang der Spree gute Voraussetzungen. Es war hautnah erlebbar, warum die Spree zum weltweit größten Schutzgebietsnetz gehört. Deswegen tauschten wir uns während der Tour über Natura 2000 und die bereits existierenden FFH-Managementpläne in Brandenburg aus. Auch die bereits umgesetzten Renaturierungsmaßnahmen am Weißen Berg und der Fischtreppe an der Großen Tränke waren Teil der spannenden Tour. Die Radwanderung bot uns einen guten Einblick in die Vielfalt und Schönheit entlang der Spree.
Bilder von der Radwanderung im FFH-Gebiet „Spree“ und „Müggelspreeniederung“
Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“
Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete – Umweltsensibilisierung für ein gutes Miteinander von Mensch und Natur“. Der NABU möchte damit zur Erhaltung der besonders schützenswerten Lebensräume und Arten in Brandenburg beitragen. Das Projekt umfasst 30 FFH-Gebiete in Brandenburg und unterstützt mit Öffentlichkeitsarbeit die Akzeptanz und die Umsetzung der FFH-Managementpläne. Im Rahmen des Projekts arbeitet der NABU Landesverband Brandenburg mit den lokalen NABU-Verbänden und NABU-Gruppen sowie den lokalen Akteur*innen vor Ort zusammen. Aus der Zusammenarbeit, der Öffentlichkeitsarbeit und durch Bildungsveranstaltungen entsteht ein nachhaltiges Netzwerk von Schutzgebietsbetreuer*innen für die FFH-Gebiete des Projekts und für Natura 2000. Projektinformationen finden Sie auf unserer Internetseite unter: www.nabu-bb.de/ffh
Projektförderung
Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg.
Mehr Informationen finden Sie unter ELER.Brandenburg und auf der Webseite der Europäischen Kommission.