Nächste Runde im Rechtsstreit um Hähnchenmast Groß Haßlow
NABU/BI zuversichtlich: auch nach der Zurückverweisung vom Bundesverwaltunsggericht an das OVG wird die Genehmigung der Anlage keinen Bestand haben. Mehr →
Agrar-Demo Potsdam 2014
Die größten Schäden entstehen durch die riesigen Mengen an Stickstoff in Form von Ammoniak (NH3) oder Nitrat (NO3-), die aus der Massentierhaltung in die Umwelt gelangen. Stickstoff ist ein Nährstoff für Pflanzen, der als natürlicher Dünger (Gülle) auf landwirtschaftlichen Feldern ausgebracht wird. Auch über die Abluftanlagen der Massentierhaltungsanlagen gelangt Stickstoff in die Umwelt. Zusätzlich werden in der konventionellen Landwirtschaft synthetische Dünger unter hohem Energieaufwand hergestellt. Pflanzen brauchen die Nährstoffe um zu wachsen, weshalb eine bedarfsgerechte Düngung von landwirtschaftlichen Flächen sinnvoll und notwendig ist. Wird jedoch zu viel gedüngt oder gelangt zu viel Stickstoff in nicht-landwirtschaftliche Ökosysteme, kann er enormen Schaden anrichten. Man kann die Folgen des zu hohen Stickstoffeintrags in Böden, Wäldern, im Grundwasser, Seen, Flüssen und auch in der Nord- und Ostsee sehen: Eutrophierung, Versauerung und Nitrat im Grundwasser belasten Menschen, Flora, Fauna und die Biodiversität.
Eine zweite kritische Stoffgruppe, die aus der Massentierhaltung in die Umwelt gelang, sind Arzneimittel und Antibiotika. Da die Tiere in der Massentierhaltung auf sehr engem Raum leben, sind sie anfälliger für Krankheiten. Um dem entgegen zu wirken, werden viele Antibiotika – teilweise im Voraus – eingesetzt. Sie bleiben im Fleisch zurück oder werden vom Tier unverändert ausgeschieden. Über Abwasser und Gülle gelangen sie aus den Betrieben in die Umwelt. Von konventionellen Kläranlagen ohne eine vierte Reinigungsstufe werden sie kaum aus dem Abwasser entfernt. Von dort gelangen sie in Oberflächengewässer oder werden als Klärschlamm auf Felder ausgebracht. Die Antibiotika, die über die Gülle auf Felder ausgebracht werden, belasten die Böden und Bodenorganismen und werden ins Oberflächenwasser und Grundwasser ausgewaschen. Dort belasten sie die Ökosysteme.
Der NABU Brandenburg setzt sich seit Jahren für die Begrenzung der Massentierhaltung ein und engagiert sich im Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg. Die vom Bündnis 2013 gestartete Volksinitiative setzt sich u.a. für weniger Stickstoff- und Antibiotikaeinträge durch Massentierhaltungsanlagen ein. Außerdem wird der Landtag aufgefordert sich dafür einzusetzen, dass die Landesregierung einen Gesetzesentwurf auf Bundesebene einbringt, um Nährstoffüberschüsse auf landwirtschaftliche Flächen zu begrenzen. Die Düngeverordnung muss dafür angemessen novelliert werden.
Nachdem die Forderungen der Volksinitiative vom Landtag abgelehnt wurden, startete ein Volksbegehren mit den gleichen Forderungen. Im Januar 2016 konnte das Aktionsbündnis 104.000 Unterschriften Brandenburger Bürger an den Landtag übergeben. Angesichts dieser überwältigenden Zahl von Massentierhaltungsgegnern wurden Gespräche mit den Initiatoren geführt. Man einigte sich auf einen Kompromiss. Der Brandenburger Landtag hat am 19. April 2016 das Volksbegehren gegen Massentierhaltung in Brandenburg in veränderter Form angenommen.
Anfang 2017 ist der Filtererlass in Brandenburg verabschiedet worden – ein Etappensieg. Sehr große Schweinemastanlagen sind nun verpflichtet Stickstofffilter in die Abluftanlagen einzubauen. Zwar werden einige Stickstoffemissionen dadurch verhindert, jedoch hat der Filterlass aus Brandenburg im Vergleich zu anderen Bundesländern nur eine gering Reichweite. Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Baden-Württemberg haben konsequentere Filtererlässe, um Stickstoffemissionen zu reduzieren.
Auch der Landestierschutzplan ist eines der Ergebnisse des Volksbegehrens gegen Massentierhaltung in Brandenburg. Im Februar 2018 verabschiedete der Landtag den Auftrag an die Landesregierung zur Umsetzung. Hier gibt es weitere Informationen zum Tierschutzplan
NABU/BI zuversichtlich: auch nach der Zurückverweisung vom Bundesverwaltunsggericht an das OVG wird die Genehmigung der Anlage keinen Bestand haben. Mehr →
Die Schweinemastanlage Haßleben wird nicht in Betrieb gehen. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg erklärt Genehmigung für rechtswidrig. Mehr →
In Tornitz bei Vetschau soll die Schweinemastanlage auf 67.330 Tierplätze erweitert werden. Schon jetzt gibt es eine dauerhafte Grundwasserbelastung. Mehr →
Nach mehr als zwei Jahren Verhandlungen an einem konkreten Gesetz ist nun der Insektendialog gescheitert. Mehr →