Auf die richtigen Blumen kommt es an
Machen Sie Ihren Garten fledermausfit! Wir zeigen, welche Pflanzen am besten geeignet sind, was Sie bei bei Sortenwahl, Aussaat und Standort beachten sollten. Mehr →
Was soll ich tun, wenn ich eine Fledermaus finde? Diese und viele andere Fragen werden in unseren FAQs beantwortet. Wer hier nicht fündig wird, ruft einfach das NABU-Fledermaustelefon an. Unsere Expert*innen sind für euch da!
Tel. 030-284984-5000
Alle Fledermausarten in Deutschland stehen unter besonderem und strengem Schutz. Auf Grundlage des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) ist das Fangen, Verletzen, Töten und Stören von Fledermäusen verboten und kann sogar mit einer Geldstrafe belegt werden. Es ist nach dem Tierschutzgesetz (TierSchG) erlaubt, ein krankes, verletztes oder geschwächtes Tier kurzzeitig aufzunehmen. Du solltest nach der Erstversorgung umgehend die zuständige Landesbehörde in Brandenburg, das Landesamt für Umwelt (LfU), informieren. Die Pflege, medizinische Versorgung und langfristige Betreuung darf nur von einer Fachperson übernommen werden. Kommt das Tier wieder zu Kräften und kann in der Natur selbstständig überleben, ist es umgehend freizulassen. Derzeit gibt es in Brandenburg keine Koordinierungsstelle für Fledermäuse. Die Pflege wird zum Teil über ehrenamtliche Personen in Zusammenarbeit mit dem LfU organisiert. Dort können auch tot aufgefundene Fledermäuse abgegeben werden.
Nicht beißen lassen! Die Tiere haben Angst und wehren sich natürlicherweise.
Nicht mit bloßen Händen anfassen! Kleinere Arten kannst du mit dem Handtuch aufnehmen, größere solltest du vorsichtig mit dickeren Materialien (Pullover, dicke Handschuhe, Frotteehandtuch) aufheben. So werden auch Übertragungen von Krankheitserregern verhindert.
Nur so viel Umgang mit der Fledermaus wie notwendig! Stress für das Tier und das Risiko für die Pflegenden sollte so weit wie möglich reduziert werden.
Reinigen der Hände und Materialien. Materialien, mit denen die Fledermaus angefasst wurde, reinigen (z. B. Waschen bei 90 Grad oder Desinfektionsmittel nutzen) oder entsorgen. Hände gründlich waschen.
Tollwut: Personen, die Fledermäuse pflegen, müssen gegen Tollwut geimpft sein! Findende ohne Tollwutschutz sollten bei einem Biss die Stelle mit Desinfektionsmittel reinigen und unverzüglich in eine Arztpraxis oder ins Krankenhaus gehen. Tollwut ist aber sehr selten und nur durch einen Biss übertragbar! In den letzten 40 Jahren gab es in Gesamteuropa nur 6 Ansteckungen mit Fledermaustollwut, keine davon war in Deutschland.
Viren und Parasiten: Die meisten Parasiten von Fledermäusen sind wirtsspezifisch, sie sind also an Fledermäuse gebunden und gehen nicht auf den Menschen über. Übertragungen von Viren von Fledermäusen auf Menschen sind in Deutschland nicht bekannt. Der beste Schutz ist, sich nicht beißen zu lassen.
Infektionen: Bei Fledermäusen befinden sich wie bei anderen Tieren auch auf den Zähnen und im Mundraum Keime, die bei einem Biss zu einer lokalen Infektion führen können. Deswegen vor dem Kontakt Schutzmaßnahmen durch Handtuch oder Handschuhe treffen und nach dem Kontakt Hände waschen und desinfizieren.
Leblos wirkende Tiere müssen nicht tot sein. Fledermäuse können in eine sogenannte "Akinese" verfallen, in der sie sich bis zu 10 Minuten lang nicht bewegen und sich totstellen.
Achte auf die Bewegungen des Tieres. Wie funktionsfähig sind die Extremitäten? Sind Fremdkörper (z.B. Holzsplitter) zu sehen? Achte auch auf Löcher in der Flügelhaut.
Ist die gefundene Fledermaus stabil, kann sie auf Ektoparasiten, wie Zecken, untersucht werden. Alle erforschten Fledermausparasiten sind für den Menschen vollkommen ungefährlich.
Jungtiere findet man nur zwischen Mai und August. Sie haben kaum bis wenig Fell; kleine, weiche Flügel und kaum Zähne.
Alttiere (Adulte) können je nach Alter Narben an Flughäuten, Ohren und im Gesicht haben. Sie haben abgenutzte Zähne, abgewetzte Krallen und stumpfes Fell oder Haarausfall.
Unterscheide hierbei zwischen weich, flüssig, oder normal.
Die Ergebnisse können z. B. in einer Checkliste festgehalten werden. Die Anmerkungen dienen später als Grundlage zur Begutachtung einer erfahrenen oder tiermedizinisch ausgebildeten Person.
Um eine Fledermaus kurzfristig zu sichern oder zu transportieren, eignet sich ein einfacher Pappkarton. Lege ihn mit Tüchern (Küchenrolle, Waschlappen) aus, damit die Tiere Strukturen haben, an die sie sich hängen können. Es ist wichtig für Luft zu sorgen. Mache dafür viele schmale Schlitze in den Deckel der Box.
Der Karton sollte möglichst kühl gestellt werden, an Orten, die im Winter frostfrei und im Sommer ohne direkte Sonneneinstrahlung sind. So sparen die Tiere Energie und Stress. Biete dem Tier Wasser an (über einen Löffelstiel, eine Pipette). Bei längerem Aufenthalt im Karton und wenn sich das Tier beruhigt hat, kann man ihm eine flache Schale mit Wasser in die Box stellen. Das ermöglicht es dem Tier, selbstständig zu trinken. Für kleinere Fledermäuse solltet ihr noch einen Kieselstein in die Mitte legen, damit sie nicht ertrinkt. Fledermäuse klettern immer ganz nach oben. Daher ist es wichtig beim Schließen des Kartons darauf zu achten, dass ihre Zehen nicht gequetscht werden.
Nach der Erstuntersuchung hängt das weiter Vorgehen vom Zustand der Fledermaus und der Jahreszeit ab. Bei einem Fledermausfund sollte man immer versuchen eine fledermauserfahrene Person zu kontaktieren, um die Situation einschätzen zu lassen.
Bei Knochenbrüchen oder unnatürlich abstehenden Gliedmaßen muss das Tier in eine Arztpraxis gebracht werden, um dort zu entscheiden wie es weitergeht. Ja nach Zustand wird die Behandlung ausgerichtet. Bei aussichtslosen Fällen bleibt nur das Einschläfern um unnötige Qualen zu vermeiden.
Ist die Fledermaus Opfer einer Katze geworden und blutet, sollte sie von erfahrenen Expert*innen begutachtet werden. Daher an entsprechende Personen oder Institutionen, wie das LfU, wenden.
Handelt es sich um ein Jungtier ist ein Rückführungsversuch zur Mutter möglich. Dies funktioniert über einen sogenannten Abholturm. Die genaue Anleitung dafür findest du in unseren Broschüren (kostenloser Download, siehe unten). Allgemein gilt für Fledermäuse: Sie sind geschützt und dürfen daher nicht behalten werden. Das Tier sollte schnell an Fledermausexpert*innen oder tiermedizinische Fachpersonen übergeben werden. Der Fund sollte auch beim LfU mit einem Meldebogen gemeldet werden.
Wenn das Tier sich nur verflogen hat, ist es wichtig zuallererst alle Gefahrenquellen zu beseitigen. Halte dafür Hunde und Katzen von der Fledermaus fern. Gefäße mit verengten Öffnungen und glatten Wänden sollten umgedreht, oder abgedeckt werden. Klebefallen und Kakteen bergen ein großes Verletzungsrisiko für Fledermäuse und enden häufig mit den Tod. Wenn Fledermäuse tagsüber im Haus entdeckt werden, erst abends wieder fliegen lassen. Bei Tag besteht die Gefahr, dass sie Opfer von Katzen, Krähen, Elstern oder Raubvögeln werden. Erst zur Dämmerung Fenster und Türen weit öffnen um eine gezielte Fluchtmöglichkeit zu geben. Alle weiteren Zugänge unbedingt geschlossen halten.
Werden Fledermäuse im Winter gefunden, haben sie meist ihre Quartiere durch Baumfällungen oder Gebäudesanierungen verloren. Oft findet man Tiere die durch die Suche nach einem Ersatzquartier dehydriert oder abgemagert sind. Hier gilt: Körpertemperatur regulieren und Dehydrierung behandeln! Dafür das Tier bei Zimmertemperatur langsam und vorsichtig aufwärmen, um einen Temperaturschock zu vermeiden. Ist die Fledermaus handwarm und wieder munterer, kann das Wasser mit einer Spritze angeboten werden. Bei starker Dehydration ist ein geringer Zusatz von Glukose (z. B. Honig) ins Wasser möglich.
Ist die Fledermaus tot oder musste erlöst werden sollte das Tier, wenn möglich, an das LfU gesendet werden. Für einen Versand können Sie eine Kunststofftüte nutzen oder die tote Fledermaus in einem Gefrierbeutel einfrieren. Notiere auf einem beigelegten Zettel folgende Angaben: Fundort, Kontaktdaten von Finder*in und Pfleger*in für Rückfragen, Datum und wenn möglich: Art, Alter und Geschlecht der Fledermaus.
NABU-Fledermaushotline:
Das bundesweite Fledermaustelefon gibt Auskunft zu Fledermäusen: 030-284984-5000
Landesfachausschuss Säugetiere des NABU Brandenburg:
Allgemeine Anfragen zu Fledermäusen (Beratung zur Biologie oder Quartieren): Website oder E-Mail (info@LFA-Saeugetiere.de)
Landesamt für Umwelt:
Abteilung Naturschutz und Brandenburger Naturlandschaften: Naturschutzstation Zippelsförde.
Hier kann auch zu lokalen Fledermausexpert*innen vermittelt werden.
Ansprechpartner Jens Teubner: +49 33933 404210 oder E-Mail (jens.teubner@lfu.brandenburg.de)
Machen Sie Ihren Garten fledermausfit! Wir zeigen, welche Pflanzen am besten geeignet sind, was Sie bei bei Sortenwahl, Aussaat und Standort beachten sollten. Mehr →
Zwischen Mitte Mai bis Mitte August können Babyfledermäuse gefunden werden.
Wir helfen Ihnen weiter.
Mehr →
An sehr heißen Sommertagen können unter Dachziegeln enorme Temperaturen entstehen. Auf der Suche nach Kühlung fallen viele Jungfledermäuse aus dem Quartier Mehr →
Fledermäuse überwintern auch in Holzstapeln. Wir bitten deshalb alle Kaminbesitzer*innen um erhöhte Aufmerksamkeit. Mehr →