Artporträt: die Dohle
In Brandenburg stark gefährdet
Art: Dohle (Corvus monedula)
Aussehen: Dohlen haben dunkelgrau-schwarzes Gefieder und einen deutlich helleren Nacken. Das beste Erkennungsmerkmal sind die auffallend hellgrauen Augen. Der Schnabel ist kurz und spitz, der Hals ebenfalls relativ kurz, wodurch Dohlen oftmals niedlich rüberkommen.
Nahrung: Die Speisekarte von Dohlen ist sehr bunt und abwechslungsreich. Von Beere, Früchte, Nüsse, Mäuse bis Insekten, Schnecken oder Fische lassen sie sich alles schmecken.
Lebensraum: Dohlen fühlen sich in vielen Gegenden wohl: Städte, Dörfer, Agrarlandschaften. Gebäude, lichte Wälder. Heutzutage bevorzugen die Rabenvögel Nistplätze in Städte und Dörfern.
Fortpflanzung und Lebenslauf: Dohlen Höhlenbrüter und brüten einmal im Jahr zwischen April bis Juni meist in Kirchtürmen, Bunkern und alten Häusern. Hat sich ein Paar einmal gefunden, bleiben sie ein Leben lang zusammen. Nach circa 18 Tagen legt das Weibchen drei bis sechs bläuliche Eier. Junge Dohlen sind Nesthocker, d.h. sie schlüpfen ohne ein vollständiges Dunenkleid aus ihrem Ei – sie sind also völlig nackt.
Dohlen sind Standvögel und das ganze Jahr bei uns zu beobachten.
Gefährdung & Vorkommen in Brandenburg: In Brandenburg lag der Bestand 2015/2016 bei 950 bis 1.300 Individuen. Seit 1980 hat sich das Verbreitungsareal der Dohle in Brandenburg halbiert, der Brutbestand ist sogar um zwei Drittel gesunken. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt hier in den nordwestlichen Landkreisen Prignitz, Oberhavel sowie Ostprignitz-Ruppin. Auf der „Roten Liste der Brutvögel Brandenburgs 2019“ wird sie bereits als „stark gefährdet“ geführt.
Die Art leidet stark unter Brutplatzmangel infolge von Gebäudesanierungen und vermutete Nahrungsengpässe. Jedoch ist nach dem Bestandsrückgang ab 2007 vermutlich eine Trendumkehr zu verzeichnen. Gründe sind Verbesserung des Nistplatzangebotes durch lokale Nistkastenausbringungen. Der langfristige Trend bleibt jedoch rückläufig.