Jetzt mitmachen: Petition „Jagdstopp für Turteltauben“
Obwohl die Turteltaube bedroht ist, darf sie in zehn EU-Ländern gejagt werden. Unterzeichnen Sie unsere Petition für ein EU-weites Jagdverbot! Mehr →
Die Turteltaube ist ein Vogel, den wir heutzutage kaum noch zu Gesicht bekommen. Das bestätigen auch die alarmierenden Zahlen. Die Bestände in Deutschland sind seit 1980 um fast 90% zurückgegangen. Wie kommt das?
Anders als die bekannte Straßentaube ist die Turteltaube nicht viel größer als eine Amsel. Männchen und Weibchen unterscheiden sich weder durch Größe noch durch das Aussehen des Gefieders. Mit ihren rostgelben, schwarz gefleckten Flügeln und dem schwarz-weiß gestreiften Halsfleck wirken sie auffallend und nahezu exotisch. Aber nicht nur Größe und Aussehen unterscheiden Turteltauben von gängigen und bekannten Arten.
Sie ist die einzige europäische Taubenart die zum Überwintern eine derartig lange Stecke zurücklegt. Als Langsteckenzieherin startet sie ihre Reise zwischen Ende Juli und Anfang Oktober, um über eine der drei Hauptzugrouten bis zum Mittelmeer zu gelangen und schließlich südlicher der Sahara zu überwintern. Aber auf ihrem Zugweg nach Afrika hat es die Turteltaube nicht leicht. Denn durch illegale und legale Bejagung werden jährlich allein in der EU rund zwei Millionen Turteltauben getötet.
Auf Turteltauben, die es wieder zurück in ihr Brutgebiet schaffen, wartet eine romantische Brutzeit, die den Werten des Symbolträgers für Frieden und Liebe gerechter wird. Die Balzzeit mit „Kunstflügen“ und „prachtvoll-gefiederter Modenschau“ beginnt Ende April und bis in den Juli hinein legt das Weibchen vier, selten sogar sechs Eier. Erschreckend ist aber: Nur rund jeder fünfte Jungvogel überlebt das erste Lebensjahr!
Denn nicht nur auf ihrem Zugweg, sondern auch bei uns in Brandenburg hat es die Turteltaube schwer. Es fehlt der geeignete Lebensraum. Strukturierte Wälder mit Lichtungen oder Feldränder schwinden schnell. Und auch die Nahrung wir immer schwerer zu finden. Pflanzen wie Vogelwicke, Leimkraut, Erdrauch und Klee sind zwar für die Turteltaube besonders lecker und überlebenswichtig, aber den Bauern auf den Feldern ein Dorn im Auge. So gehen durch monokulturelle Landwirtschaft und Pestizideinsatz, Nistplätze und Futter verloren. Auch die offiziellen Zahlen bestätigen den dramatischen Rückgang. In der Roten Liste und Liste der Brutvogelarten Brandenburgs (2008) wurde die Zahl der Brutpaare in den Jahren 1995/97 noch auf 4500 – 7000 geschätzt. Von Wolfgang Mädlow, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburgischer Ornithologen (ABBO) und Mitwirkender bei der Erstellung der Roten Liste, erfahren wir: „Nach den Monitoring Daten hat der Bestand seit Anfang der 1990er Jahre um 86% abgenommen, alleine in den letzten 12 Jahren hat er sich mehr als halbiert.“ So hat sich der Bestand auf 1100-1500 Brutpaare (2015/16) reduziert. Damit bestätigt Brandenburg auch den deutschlandweiten Trend.
Mit der Turteltaube als Vogel des Jahres 2020 wollen wir mehr Aufmerksamkeit auf ihr traurige Schicksal lenken. Ausführlichere Beiträge zu Aussehen, Bejagung, Lebensraum und mehr gibt auf den Seiten unseres Bundesverbands. Dort können Sie auch selbst aktiv werden und zum Beispiel die Petition unterschreiben mit der sich der NABU für ein EU-weites Jagdverbot auf Turteltauben einsetzt.
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