Die Nebelkrähe
Zu Unrecht am Pranger
Art: Nebelkrähe (Corvus cornix)
Aussehen: Die Nebelkrähe ist aufgrund ihrer Färbung unverwechselbar. Der Körper der Nebelkrähe ist aschgrau. Der Kopf sowie Flügel und Schwanz sind schwarz gefärbt. Der ausgefranste schwarze Brustlatz variiert in der Größe. Der kräftige Schnabel und die Beine sind ebenfalls schwarz. Das nebelgraue Gefieder brachte der Nebelkrähe wohl ihren Namen ein.
Stimme: Sie rufen sehr laut und wiederholen drei- bis viermal ihr hartes heiseres „krrah“.
Nahrung: Nebelkrähen sind Allesfresser. Auf ihrem Speiseplan stehen daher sowohl Insekten und deren Larven, Schnecken oder kleine Wirbeltiere, Jungvögel und Eier als auch pflanzliche Nahrung wie Saaten, Früchte oder Wurzeln. Da sie auch Aas und Küchenabfälle nicht verschmähen, sind sie häufig auch an städtischen Mülleimern bei der Nahrungssuche zu beobachten. In der Regel fallen Nebelkrähen Vögel zum Opfer, die generell eine hohe Nachwuchsrate besitzen und natürliche Fressverluste leicht ausgleichen können. Die Sorge um eine mögliche Gefährdung anderer Arten durch die Nebelkrähe ist daher unbegründet.
Lebensweise: Nebelkrähen führen monogame Dauerehen. Sie beginnen ab März ihr Nest zu bauen. Dabei ziehen sie sich meist in höhere Baumlagen zurück. 1 bis 2 Bruten pro Jahr sind möglich. Außerhalb der Brutzeit leben die Krähen oft in kleinen Familieverbänden. Im Winter hingegen schließen Sie sich zu großen Schwärmen zusammen.
Die schlichten Rabenvögel können außerdem sehr mit ihrem Verstand punkten. Sie sind äußerst kreativ, wenn es darum geht Nüsse oder Krebstiere zu knacken. Sie werden oft dabei beobachtet wie Sie Nüsse aus großer Höhe fallen lassen oder sie sogar vor Autos legen damit diese drüber fahren und sie somit öffnen. Außerdem können Sie auch Gesichter von Menschen erkennen.
Verbreitung und Lebensraum:
Nebelkrähen sind eher im Osten von Deutschland unterwegs, im Westen hingegen findet man eher Rabenkrähen. Im Überschneidungsgebiet sind häufig Hybriden unterwegs.
In Brandenburg siedeln sich die intelligenten Vögel gern in Ortschaften und deren Umgebung an. Recht häufig sind Nebelkrähen hier außerdem in Flußauengebieten und anderem Grünland anzutreffen, dagegen fehlen sie in ausgeräumten Ackerlandschaften fast vollständig.
Gefährdung in Brandenburg: Die Nebelkrähe ist in Brandenburg nicht gefährdet.
Schutz: Wie alle Vogelarten ist die Nebelkrähe auch auf intakte Ökosysteme und eine große Artenvielfalt angewiesen.
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