Mit Regenschirm auf Insektensuche | Foto: S. Mohr
Themenabend "Wir sind nicht allein – Insekten in der Stadt“
Am 13. Juni 2023 waren wir den Insekten auf der Spur!
Direkt am Bahnhof fanden wir eine kleine grüne Ecke, in der wilder Wein wächst. Jonathan Neumann, Geoökologe und begeisterter Entomologe, zückte zur Verwunderung der Teilnehmenden erst einmal einen Schirm. Dieser schützt zwar vor dem Nasswerden, kann aber umgedreht auch prima zum Insekten auffangen genutzt werden. Zwischen den Laubblättern versteckten sich dann Blattläuse, sowie Larven und Puppen des Asiatischen Marienkäfers (Harmonia axyridis).
Weiter ging es zu einer Ansammlung von Schöllkraut am Wegesrand. Hier zeigte uns Jonathan die Samen. Hat ja nichts mit Insekten zu tun – oder doch? Die schwarzen Samen werden durch Ameisen verbreitet. Das weiße Anhängsel am Samen sah auf dem ersten Blick wie eine kleine Made aus. Doch es ist ein nahrhafter (fetthaltiger) Stoff, den die Ameisen zum Fressen gernhaben. Mit der Beute auf dem Weg zum Ameisenbau tragen sie zur Verbreitung der Pflanzenart bei.
An einem Wohnhaus haben wir dann Fangtrichter des Ameisenlöwen (Myrmeleon formicarius) entdeckt. Den Anwohnerinnen konnten wir dann auch gleich zeigen, welch interessantes Insekt vor ihren Fenstern zugange ist. Der Ameisenlöwe ist die Larve der Gewöhnlichen Ameisenjungfer. Sie gräbt sich rückwärts in einen Sandtrichter ein und wartet hier geduldig auf Ameisen oder Schmetterlingsraupen. Der Beute wird ein lähmendes Gift injiziert. Anschließend wird sie ausgesaugt.
Auf Grund der langhaltenden Trockenheit haben wir viele andere Arten nicht zu Gesicht bekommen. Dafür wurde das Augenmerk umso mehr auf die gefundenen Insekten gerichtet.
Projektförderung
Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg.
Mehr Informationen finden Sie unter ELER.Brandenburg und auf der Webseite der Europäischen Kommission.