Feldhasen in Brandenburg
Artenporträt: Meister Lampe im Rampenlicht
- Art: Feldhase (Lepus europaeus)
- Nahrung: Als Pflanzenfresser bevorzugt er Gräser, Kräuter, Feldfrüchte und mümmelt gern Triebe und Knospen.
- Feinde: Fuchs, Marder und Greifvögel
- Verwechslung: Feldhasen haben dunkle Ohrenspitzen, einen eher knöcherigen Kopf und sind meist Einzelgänger. Kaninchen dagegen haben den typischen niedlichen Hasenkopf und sind sozialer.
- Schon gewusst? Feldhasen erreichen eine Spitzengeschwindigkeit von 70 km/h.
Aussehen: Lepus europaeus kann leicht an den langen, abklappbaren Ohren - den sogenannten „Löffeln“ - mit schwarzer Spitze und an den langen Hinterbeinen erkannt werden. Das Fell ist auf der Oberseite erdbraun und am Bauch weiß gefärbt. Durch die seitlich angeordneten Augen haben Feldhasen fast einen Rundumblick.
Lebensraum: Als ursprünglicher Steppenbewohner bevorzugt er trockenes und warmes Klima. In krautreichen Feldrainen, Hecken und Säumen findet er ein gutes Versteck. Monotone Äcker sind dagegen ungünstig.
Fortpflanzung: Hauptpaarungszeit ist zwischen März und April mit etwa zwei bis vier Würfen. Die Häsinnen können darüber hinaus bis zu vier Mal im Jahr Junge zur Welt bringen und sich innerhalb kurzer Zeit sogar mehrmals paaren. So können Jungen eines Wurfes auch unterschiedliche Väter haben. Unter den Feldhasen gibt es das Phänomen der Superfötation: Häsinnen können demnach während der Tragezeit von ca. 40 Tagen erneut befruchtet werden, sodass sich also gleichzeitig unterschiedlich weit entwickelte Embryonen in der Gebärmutter befinden können.
Lebensweise: Gleich nach der Geburt haben junge Feldhasen schon voll entwickelte Sinne und dichtes Fell. Feldhasen sind Nestflüchter, d.h. sie kommen bereits weit entwickelt auf die Welt und folgen schnell ihren Eltern. 60 % der Junghasen überleben das erste Jahr jedoch nicht. Sie sind meist Alleingänger, können bis zu 12 Jahre alt werden und sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Den Tag verbringen die scheuen Feldhasen gut getarnt in flachen Mulden, den sogenannten Sassen.
Vorkommen in Brandenburg: Feldhasen sind in Europa und Teilen Asiens heimisch, mit Ausnahme von Irland, Skandinavien und Teilen der Iberischen Halbinsel. Feldhasen sind in (halb-) offenen Landschaften mit viel Strukturreichtum zu Hause, bevorzugt in Ackerlandschaften mit Feldgehölz oder Ackerrandstreifen und Brachflächen. Seit 1997 ist die Populationsdichte von Feldhasen in Brandenburg konstant auf einem niedrigen Niveau mit etwa fünf bis sechs Tieren je Quadratkilometer.
Gefährdung: Eine intensive landwirtschaftliche Nutzung mit engen Fruchtfolgen wirkt sich negativ auf die Feldhasenpopulationen aus und schränken ihren Lebensraum deutlich ein. Mit riesigen Maisfeldern ohne Hecken, Säume & Co. kann Meister Lampe nichts anfangen. Auch die Landschaftszerschneidung durch Verkehrswege werden zum unüberwindbaren Hindernis und können zum Tode der Hasen führen.
Und was ist mit dem Osterhasen? Erst seit dem 19. Jahrhundert bringt der Osterhase bei uns die Eier. In manchen Regionen gab es zuvor andere Überbringer wie den Kranich, Storch oder Fuchs. Erst nach und nach setzte sich der Hase durch. Warum? Feldhasen und Eier gelten als Symbole der Fruchtbarkeit und verkörpern in Kombination das Wunder der Auferstehung. Im Römischen Reich galt der Hase als Tiersymbol für Christus.
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