Wölfe in Brandenburg
Immer wieder wanderten einzelne Wölfe über Polen kommend nach Brandenburg ein. Doch erst nachdem er nach der Wende unter strengen Schutz gestellt wurde, etablierte er sich bei uns. Für das Wolfsjahr 2023/2024 wurden in Brandenburg 58 Rudel, 8 Paare und zwei Einzeltiere nachgewiesen. Aktuelle Karten und Zahlen bietet das Landesumweltamt Brandenburg an.
Immer wieder gibt es auch Konflikte z.B. mit Tierhaltenden. Der NABU wirbt für Akzeptanz unter den Landnutzenden und in der Bevölkerung, damit Wölfe in Brandenburg wieder eine Zukunft haben. Besonders wichtig ist dafür der Herdenschutz sowohl bei Berufsschäfern als auch Hobbytierhalterinnen. Dazu bringt sich der NABU in Diskussionsformate mit Verbänden und Politikern ein.
Einen Schwerpunkt des Wolfsmanagementes bildet die Prävention. Schutzmaßnahmen wie Zäune oder Herdenschutzhunde für die Weidentiere werden durch das Land zu 100 Prozent gefördert. Gefördert wird dazu auch die Beratung der Nutztierhaltung, aufgetretene Schäden durch Wolfrisse werden vom Land kompensiert.
Ende August 2022 trat die neue Brandenburgische Wolfsverordnung in Kraft. Diese schreibt u.a. fest, mit welchen Maßnahmen Wölfe vergrämt werden können oder wie mit verletzten und kranken Wölfen umzugehen ist. Erleichtert wird nun die Entnahme von Wölfen, die über längere Zeiträume in bestimmten Gebieten überdurchschnittlich häufig Nutztiere töten. Damit wird stärker berücksichtigt, dass in einigen Regionen Brandenburgs der beste und empfohlene Weidetierschutz nicht vollständig umgesetzt werden kann.
März 2025 Die neue Führung des Brandenburger Umweltministeriums engagiert sich im hohen Maße dafür, den Wolf ins Jagdrecht zu überführen. Der NABU und andere Naturschutzverbände sind der Auffassung, dass der Schutzstatus bestehen bleiben muss und der Wolf nicht in Jagdrecht gehört. Doch muss es in bestimmten Fällen auch möglich sein, Wölfe mit „problematischen“ Verhalten zu töten. NABU und BUND Brandenburg hatten am 20. März 2025 in einem Offenen Brief an Ministerpräsident Woidke detaillierte Vorschläge zum Umgang mit dem Wolf gemacht. Es wurde skizziert, wie man vorgehen könnte, sollte es trotz Herdenschutzmaßnahmen zu Rissvorfällen kommen und eine gezielte Entnahme notwendig werden.
August 2025 Aktuelle öffentliche Äußerungen des Umwelt-Staatssekretärs Gregor Beyer vom 10. August sowie die Pressemitteilung des Ministeriums für Landund Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz (MLEUV) vom 11. August stellen die Ergebnisse und die Methodik des bisherigen Wolfsmonitorings in Frage. So spricht das Ministerium in der Pressemitteilung von einem Wolfsbestand von 1.500 bis 1.600 Tieren. Diese Zahlen sollen eine Abschussquote von zunächst 15 Prozent, später dann bis zu 35 Prozent für den Wolf in Brandenburg rechtfertigen. NABU und BUND fragen in einem Offenen Brief an Umweltministerinh Hanka Mittelstädt nach Quellen für diese Bestandszahlen sowie nach der wissenschaftlichen Begründung für die vorgeschlagene Abschussquote.
Mutter, Vater, Kinder: Wölfe in freier Wildbahn leben in einer dem Menschen ganz ähnlichen Familienstruktur zusammen. Hierarchien entstehen nur in Zoos und Wildparks, wenn junge Wölfe nicht abwandern können, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Mehr →
Die Faszination "Säugetiere" hat viele Naturschützer in Brandenburg und Berlin gepackt. Sie helfen ehrenamtlich Spitzmäuse, Fischotter oder Biber zu erfassen und deren Bestände zu überwachen. Mehr →
