Die Blaue Holzbiene
Brandenburgs dickster Brummer
Art: Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea)
Aussehen: Die Blaue Holzbiene ist unsere größte heimische Bienenart. Sie erreicht eine Körperlänge von bis zu 28 Millimetern. Sie sind anhand ihres hummelartigen Körpers und der meist schwarzen Behaarung sowie den schwärzlichen, violett irisierenden Flügeln gut von anderen Bienen zu unterscheiden. Wie alle Holzbienen-Arten weist auch die Blaue Holzbiene auf Brust und am Hinterleib gelbliche Haare auf.
Nahrung: Da die Holzbiene zu den langzüngigen Bienen gehört, findet man sie vor allem an Schmetterlings-, Korb- und Lippenblütlern. Holzbienen mögen besonders pollenreiche Blüten wie Zierwicken oder Gartengeißblatt. Der sogenannte Blauregen ist dabei aber besonders beliebt.
Lebensweise: Die an eine Hummel erinnernde Holzbiene, lebt solitär -also allein- und bildet keinen Bienenstaat. Ende April treffen sich die Männchen und Weibchen lediglich zur Paarung. Danach beginnt das Weibchen mit dem Nestbau in geeignetem Totholz, worin sie ihre Eier ablegt. Im Sommer schlüpfen die Larven dann und fressen sich als erwachsene Bienen aus dem Holz. Übrigens überwintert bei der Blauen Holzbiene nicht nur das Weibchen, sondern auch das Männchen. Beide Geschlechter verkriechen sich während der kalten Jahreszeit in Mauerspalten, Lehmwänden oder anderen geschützten Verstecken.
Verbreitung & Lebensraum: Die Holzbiene verbreitet sich bereits seit den 1980er Jahren in Deutschland aus und wird mittlerweile auch schon häufig in Brandenburg gesichtet. Eigentlich ist diese aber in Süd- und Mitteleuropa heimisch. Sie hält sich vor allem in naturnahen Gärten, Parkanlagen, Streuobstwiesen und lichten Waldrändern auf, bevorzugt also warme, sonnenbeschienene Biotope mit starkem Totholz und einer großen Blütenvielfalt.
Gefährdung in Brandenburg: Laut der Roten Liste in Brandenburg zählt die Blaue Holzbiene unter die Kategorie "Daten defizitär". Die Verbreitung war zu diesem Zeitpunkt (Veröffentlichung im Jahr 2000) noch so gering, dass man die Art keiner Gefährdungskategorie einordnen konnte. Was jedoch aus Meldungen klar hervorgeht, ist ein deutliche Ausbreitung und häufigere Sichtung der Blauen Holzbiene in den letzten Jahren.
Schutz: Für den dicken Brummer und auch viele weitere Insekten ist der Bestand von Totholz sehr wichtig. Deshalb sind tote Stämme kein unnützes Holz was beseitigt werden muss, sondern ein ökologisch wertvoller Lebensraum für unsere Tiere und Pflanzen. Mit dem Schutz der Wildbienen fängt man also bei der Duldung und dem Erhalt von Totholzvorkommen in unseren Gärten, Streuobstwiesen und Parks an.
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