Eichhörnchen in Brandenburg
Immer auf dem Sprung
- Art: Sciurus vulgaris (Sciurus lat. Bedeutet sinngemäß „der sich mit dem Schwanz beschattende“)
- Dienst am Menschen: trägt durch das Verstecken von Samen zur natürlichen Waldverjüngung bei
- Eigenart: Die Felle der Eichhörnchen variieren stark. Neben dem immer weiß gefärbten Bauch reicht die Fellfarbe von hellem Fuchsrot bis zu Schwarz.
Aussehen: Der buschige Schwanz, die koboldhafte Gestalt und die fingerartigen Zehen an den kurzen Vorderbeinen tragen dazu bei, dass Eichhörnchen bei den meisten Menschen auf der Beliebtheitsskala ganz oben rangieren.
Der mit 20 Zentimetern knapp körperlange, buschige und behaarte Schwanz ermöglicht ihnen ein Leben auf Bäumen, er fungiert als Balance-, Steuer- und Ruderhilfe. Gleichzeitig dient er auch zur Kommunikation mit Artgenossen und ebenfalls der Thermoregulierung. Dabei kann das Eichhörnchen mit dem zusammengerollten Schwanz den ganzen Körper bedecken.
Große Sprünge macht man natürlich nicht allein mit dem Schwanz. Kräftige Hinterbeine und scharfe Krallen sind ebenfalls nötig. Letztere gewähren auch den Halt für das Klettern kopfabwärts.
Nahrung: Eichhörnchen leben vor allem von energiereichen Früchten und Samen. Besonders beliebt sind die von Buche, Eiche, Kiefer, Ahorn und Fichte, aber auch Kastanien und Nüsse. Daneben verschmähen sie auch Knospen, Blüten, Gallen, Pilze und tierische Kost nicht. Auch der ein oder andere Jungvogel steht auf dem Speiseplan, doch wird dem putzigen Pelztier das Nesterplündern weniger verübelt als anderen Tierarten, wie z.B. der Elster.
Lebensweise: Da Eichhörnchen keinen Winterschlaf halten, fressen sie sich auch keinen Winterspeck an, sondern sammeln im Herbst genug Nahrung um über den Winter zu kommen. Damit tragen sie sogar zur Verbreitung der Bäume und Sträucher bei, da sie meist einzelne Futterlagerstätten nicht wiederfinden und die Samen dann im Frühjahr keimen. Zur Nachtruhe und zu regelmäßigen Mittagspausen ziehen sich die Hörnchen, die Alleingänger sind, in Baumhöhlen und Kobel zurück, wie ihre Baumnester auch genannt werden.
Fortpflanzung: Die Paarungszeit der Eichhörnchen beginnt ab Dezember/Januar bis in den Sommer hinein. In dieser Zeit kann man gut beobachten wie sich Männchen und Weibchen unvorsichtig geworden, die Baumstämme rauf und runter jagen. Nach tagelangem Werben sucht sich das Weibchen ein Männchen zur Paarung aus. Nach 38 Tagen kommen die Jungen zur Welt, die das Weibchen allein groß zieht.
Feinde: Die beliebten Nagetiere haben eine Vielzahl natürlicher Feinde. So haben es Wiesel, Wild- oder Hauskatzen, Habichte, Mäusebussarde und Eulen auf die hörnchenartigen Tiere abgesehen. Jedoch konnte keiner der Prädatoren den Bestand bisher ernsthaft gefährden.
Vorkommen: Über die Bestandssituation ist nicht sehr viel bekannt, jedoch dass die Zahl der Eichhörnchen in Deutschland seit dem 60er Jahren stetig abnimmt. Zudem kommt dass das rote Eichhörnchen durch das Grauhörnchen Konkurrenz bekommt. Das aus Amerika eingeschleppte Tier hat in Großbritannien schon fast alle dort heimischen Eichhörnchen verdrängt und breitet sich weiter in Europa aus.
Um über die Situation in Brandenburg besser Bescheid zu wissen, sammelt das Landesumweltamt Beobachtungen von Eichörnchen (aber auch Igel). Ehrenamtliche NABU-Mitglieder, aber auch jeder andere Naturfreund kann sich daran beteiligen:
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