Erdkröte - Foto: Wolfgang Postler
Erdkröten in Brandenburg
Nicht schön, aber immer seltener



Ihre Beute verschlingen sie im Ganzen, dabei ziehen sie häufig die Augäpfel ein. Die Erdkrötenbestände werden vor allen Dingen durch die Zerschneidung der Landschaft bedroht, der Straßenverkehr verursacht hohe Verluste. Viele Tiere fallen aber auch in ungesicherte Kellerschächte oder Gullys und verenden dort. Die Zerstörung der Gewässer sowie die intensive Landwirtschaft verschärfen die Gefährdung. Die Erdkröte wurde übrigens zum „Lurch des Jahres 2012“ gekürt.
Von den 21 in Deutschland lebenden Amphibienarten finden wir 15 auch in Brandenburg. Sie alle sind auf Gewässer angewiesen – für die Fortpflanzung. Umvom„Festland“, wo sie Sommer und Winter verbringen, ins Laichgewässer zu gelangen, legen die wanderfreudigen Erdkröten mehrere Kilometer zurück. Bereits zeitig im März machen sie sich auf den gefährlichen Weg. Oft ist es ihr Geburtsort, an dem sie dann selbst Laichschnüre, die aus 3000 bis 6000 Eiern bestehen, hinterlassen. Die Wanderung erfolgt synchron. Vielfach kann man bei diesem Massenansturm bereits verkuppelte Paare beobachten. Die Männchen erklimmen dazu den Rücken williger Damen und klammern sich an diesen fest. Huckepack lassen sich die Herren dann abschleppen. Entert ein Männchen im Eifer des Gefechts nur einen Artgenossen, so quittiert dieser den Fehlgriff mit einem kurzen, lauten „ök, ök, ök“-Ruf.
Im Alter von etwa drei Jahren werden Erdkröten geschlechtsreif, ihre Lebenserwartung beträgt maximal zwölf Jahre. Die Weibchen werden bis zwölf, die Männchen bis neun Zentimeter groß. Auf ihrem bräunlichen Rücken sitzt eine Vielzahl von Warzen. Der Bauch ist schmutzig weiß und manchmal grau gesprenkelt. Die Männchen sind wie bei allen echten Kröten an ihren schwärzlichen Schwielen am Daumen und den nächsten bei den Fingern gut zu erkennen. Auch wenn uns die Erdkröte nicht unbedingt als Inbegriff der Schönheit erscheint, machen doch ihre bernsteinfarbenen Augen einiges wett.
Steckbrief
- Art: Erdkröte (Bufo bufo)
- Dienst am Menschen: frisst Würmer, Asseln, Schnecken und Spinnen
- Marotten: zieht Regenwürmer erst durch die Finger, um Schmutzpartikel abzustreifen
Unsere Artikelserie "QuarTier", über tierische Nachbarn in unseren Gärten, die die Märkische Allgemeine Zeitung veröffentlichte startete mit einem Text über die Erdkröte.