20. NABU-Naturschutztag 2019:

Was bringt die FFH-Richtlinie für die Naturschutzarbeit?!

Die Sicherung der FFH-Gebiete in Brandenburg ist abgeschlossen, Managementplanungen für die letzten Gebiete laufen auf Hochtouren, doch jetzt geht die praktische Arbeit der Umsetzung erst richtig los. Wir diskutierten Praxisbeispiele & Finanzierungsoptionen.

Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet „Kremmener Luch“ - Foto: NABU / Laura Klein

Moorwald im FFH-Gebiet „Lehniner Mittelheide und Quellgebiet der Emster“ – Foto: NABU/Laura Klein

Kurz nach der Landtagswahl in Brandenburg war das Thema des 20. NABU-Naturschutztages die Umsetzung der FFH-Richtlinie in Brandenburg.

FFH-Gebiete in Brandenburg
In Brandenburg sind aktuell 564 FFH-Gebiete ausgewiesen, diese machen ca. 11 % der Landesfläche aus. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (kurz FFH-RL) geschützt sind. Gemeinsam mit den Vogelschutzgebieten bilden die FFH-Gebiete das weltweit größte Netz an Schutzgebieten, genannt „Natura 2000“. Ein Viertel der Landesfläche (26 %) von Brandenburg sind Natura 2000-Gebiete. Durch gleiche Standards schützt das Natura 2000-Netzwerk natürliche Lebensräume und wildlebende Arten europaweit.

NABU Osthavelland pflegt Trockenrasen im FFH-Gebiet „Paulinenauer Luch“ – Foto: Katharina Fitschen

Umsetzung der FFH-Richtlinie in Brandenburg
Nachdem 2018 die rechtliche Sicherung aller Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) in Brandenburg abgeschlossen wurde und die Managementplanung für die letzten Gebiete auf Hochtouren läuft, geht die praktische Arbeit zum Erhalt der Artenvielfalt erst richtig los. Dabei sind einige Gebiete erst durch die jahrzehntelange Form ihrer Nutzung zu den naturschutzfachlichen Highlights geworden, die wir heute vorfinden. Doch traditionelle, extensive, kleinteilige Nutzungen verschwinden zunehmend aus der Landschaft und damit verblasst auch das Tafelsilber der deutschen Einheit.

Die Managementpläne für die FFH-Gebiete in Brandenburg finden Sie hier. Informationen zur Umsetzung von Natura 2000 in Brandenburg finden Sie hier und hier.

Diskussion unter Fachleuten sowie Naturschutz-Aktiven
Beim 20. NABU-Naturschutztag wurde der aktuelle Umsetzungsstand, mögliche Anreizsysteme, gute aber auch schlechte Praxisbeispiele vorgestellt. Angeregt diskutierten ca. 90 Teilnehmende über die dringend benötigte Umsetzung der Maßnahmen in den FFH-Gebieten.

Informationen zum 20. NABU-Naturschutztag:

Wo: Haus der Natur in der Lindenstraße 34, 14467 Potsdam
Wann: Samstag, 14. September 2019 von 10 bis 17 Uhr

Podiumsdiskussion des 20. NABU-Naturschutztages - Foto: NABU / Marion Ebersbach

Unterlagen des 20. NABU-Naturschutztages:

0.7 MB - Einladung und Programm des 20. NABU-Naturschutztages am 14.09.2019

PRESSEMITTEILUNG und FORDERUNGEN:

Am 20. NABU-Naturschutztag forderte der NABU Brandenburg zu Beginn der Legislaturperiode die verantwortlichen Politiker*innen auf, ein nachhaltiges und langfristig angelegtes Konzept für die Umsetzung von Natura 2000 in Brandenburg auf den Weg zu bringen.

0.2 MB - Pressemitteilung zu NABU-Forderungen im Rahmen des 20. NABU-Naturschutztags

0.2 MB - Forderungen Umsetzung FFH-RL

Vorträge:

13.1 MB - „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete?!“, Laura Klein, NABU Brandenburg

1.5 MB - „Anforderungen der FFH-Richtlinie für die Naturschutzarbeit“, Christoph Molkenbur, Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg

1.4 MB - „Landesweite Prioritäten für die Umsetzung von Erhaltungsmaßnahmen für Lebensräume und Arten mit besonderer Verantwortlichkeit Brandenburgs“, Anne Kruse, Landesamt für Umwelt Brandenburg

Weitere Vorträge der Referent*innen des 20. NABU-Naturschutztages werden in Kürze als Download zur Verfügung gestellt.

Vielen herzlichen Dank an alle, die angeregt mitdiskutiert und sich eingebracht haben!