So sehen Sieger aus! Seeadler sind in Brandenburg im Aufwind - Foto: Frank Derer
Von Aufsteigern und Sorgenkindern
40 Prozent der märkischen Brutvögel gefährdet
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Dank eines Wiederansiedlungsprojektes brütet auch der Wanderfalke wieder bei uns - AGW/Bernd Zoller
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Die Feldlerche gehört, wie viele andere Vögel der Agrarlandschaft, zu den Verlierern - Foto: Frank Derer
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Nur noch wenige Exemplare des Seggenrohrsängers gibt es in Deutschland, genauer gesagt in Brandenburg - Foto: Franziska Tanneberger
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Auch die Uferschnepfe steht am Randes des Aussterbens - Foto: Frank Derer
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Die Anzahl der Kraniche ist erfreulicherweise angestiegen - Foto: Frank Derer
Potsdam, März 2009
Die Rote Liste 2008 wurde im März 2009 durch das Landesumweltamt Brandenburg vorgelegt. Vorgestellt wurden diese durch Agrar- und Umweltstaatsekretär Dietmar Schulze und dem Präsidenten des Landesumweltamtes Prof. Dr. Matthias Freude gemeinsam mit NABU-Geschäftsführer Wolfgang Mädlow im Museum für Naturkunde Potsdam.
Zwar sind im Vergleich zur letzten Roten Liste von 1997 heute „nur“ noch 86 statt 111 Brutvogelarten in Brandenburg gefährdet. Allerdings finden sich mehr Arten in den Kategorien ausgestorben, vom Aussterben bedroht oder stark gefährdet.
Manche Sorgenkinder scheinen über den Berg zu sein: See- und Fischadler, Kranich und Schwarzmilan haben zugenommen und stehen nicht mehr auf der Roten Liste. Der Wanderfalke, seit den 1970er Jahren ausgestorben, brütet dank eines Wiederansiedlungsprogramms wieder regelmäßig in Brandenburg. „Das spricht für die Schutzmaßnahmen, die der staatliche und der ehrenamtliche Naturschutz ergriffen haben. Von Schutzgebietsausweisungen, Wiedervernässung von Feuchtgebieten und extensiver Waldnutzung haben vor allem Arten an Gewässern und Waldvogelarten profitiert.
Positive Trends gibt es auch bei Arten, für die Brandenburg eine besondere Verantwortung hat. Dazu gehören die Rohrdommel, die der Volksmund Moorochse nennt, und die Grauammer. Sie profitiert von Flächenstilllegungen und extensiver Landnutzung.
Ausgestorbene Arten der Feld- und Wiesenlandschaften
Vier Arten sind in den letzten 20 Jahren in Brandenburg ausgestorben: Auerhuhn, Blauracke, Kornweihe und Rotdrossel. „Die Vögel der Feld- und Wiesenlandschaften sind besonders stark gefährdet“, konstatiert Wolfgang Mädlow vom NABU. Rebhuhn und Kiebitz waren früher allgegenwärtig, heute sind sie selten. Selbst die häufige Feldlerche ist im Abwind. Seltene Wiesenvögel wie die Uferschnepfe oder der deutschlandweit nur im Nordosten Brandenburgs beheimatete Seggenrohrsänger könnten demnächst aussterben. Offensichtlich kommen viele Vogelarten mit den heutigen Bewirtschaftungsformen nicht zurecht.
Abwärtstrends sind auch bei Vogelarten der Siedlungen zu verzeichnen. Die Dohle, früher häufiger Brutvogel an Kirchen und in Altbausiedlungen, ist heute vom Aussterben bedroht. Sinkende Bestände stellten die Ornithologen auch bei Grünfinken und Stieglitzen fest. Als Grund sehen die Ornithologen die immer weniger verwilderte Ecken - immer mehr Flächen werden versiegelt. Körnerfresser wie z.B. Finken finden nicht mehr genug Wildkräuter.
Mehr gefährdet sind mittlerweile auch Vogelarten, die weite Wege bis nach Afrika zurücklegen. In den Winterquartieren und auf den Zugstrecken müssen Veränderungen stattgefunden haben, die von Brandenburg aus nicht so leicht zu recherchieren sind.
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