Großer Wiesenknopf
Der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), auch Bibernelle oder Hergottsbart genannt, gehört zur vielgestaltigen Familie der Rosengewächse. Mehr →
Bekannt ist die Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris) unter zahlreichen Trivialnamen. Duft-primel, Wiesen-Primel, Echte-, oder Arznei-Schlüsselblume sind einige davon. Der Gattungs-name Primula, von lateinisch prima „die Erste“, weist auf die frühe Blütezeit hin. Die Schlüs-selblume gehört zur Pflanzenfamilie der Primelgewächse. Die Gattung Primula umfasst um die 500 Arten. Unsere Echte Schlüsselblume ist von Europa bis nach Westasien verbreitet. Im Mitteleuropäischen Tiefland ist sie selten und fehlt westlich der Elbe weitgehend, wie auch in Gebieten mit kalkarmem Gestein.
Die Wiesen-Primel ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 10-30 cm. Die Blätter sind in einer grundständigen Rossette angeordnet. Die Blattspreite ist am Grund gestutzt bis herzförmig mit einem oft geflügelten Blattstiel. Der endständige und einseitswen-dige Blütenstand trägt bis zu zwanzig dottergelbe Blüten. Im Schlund sind sie orange ge-fleckt. Die Blütezeit reicht bei uns von April bis Juni. In südlich angrenzenden Ländern be-ginnt die Blütezeit schon ab Februar. Mit der Hohen Schlüsselblume (Primula elatior) könnte sie verwechselt werden. Diese hat hellgelbe Blüten und besiedelt frische Laubwälder. In Brandenburg ist die Hohe Schlüsselblume sehr selten und vom aussterben bedroht und es be-steht daher kaum Verwechslungsgefahr.
Sie ist eine kalkholde Art und besiedelt Halbtrockenrasen, trockene bis wechseltrockene Wiesen, Laubwälder, Raine und Böschungen. Deutschlandweit wird sie in der Vorwarnliste geführt und ist laut Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) besonders geschützt. In Brandenburg ist sie in der Roten Liste bereits als gefährdet (Kategorie 3) eingestuft. Im Nordosten Brandenburgs ist sie etwas häufiger, im restlichen Land ist sie stärker Gefährdet. An vielen Fundorten im extensiven Feuchtgrünland ist sie stark zurück gegangen. Für den Lebensraumtyp (LRT) 6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen der FFH-Richtlinie in Brandenburg ist sie eine wertbestimmende, Lebensraumtyp kennzeichnende Art.
Für weitere Lebensraumtypen ist sie eine charakteristische Pflanzenart, wie für die LRT 9150 Mitteleuropäischer Orchideen-Buchenwald, 9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald, 9180 Schlucht- und Hangmischwälder und 91G0 Pannonische Wälder.
Primeln sind wahre Insektenmagneten, so auch die Wiesen-Primel. Als typischer Frühlingsblüher wird sie von verschiedenen Insektenarten besucht. Dazu gehören Wollschweber, Schmetterlings- und Hummelarten. Die Blätter sind auch Raupenfutterpflanze für Tag- und Nachtfalter.
Legen Sie in ihrem Garten ein Wildblumenbeet an, pflanzen sie die Wiesen-Schlüsselblume an Wegraine, oder Böschungen in ihrem Garten. Bei geeignetem Standort breiten sie sich schnell aus. Selbst im Blumenkasten auf Ihrem Balkon lässt sie sich kultivieren. Bevorzugen Sie für ihren Garten die Wildform, die in Wildstaudengärtnereien erhältlich sind. Es gibt im Handel zahlreiche Kulturformen. Die züchterische Auslese geht oft zu Lasten des Nektar und Pollengehalts. Bei Formen mit gefüllten Blüten ist für Insekten sogar nichts mehr zu holen. Wildpflanzen im Garten brauchen keine aufwändige Pflege. Sie wachsen fast von ganz allein, auf Dünger und Pestizide können Sie getrost verzichten.
Graben Sie keine Pflanzen in der Natur aus. Sie ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz be-sonders geschützt. Unterstützen Sie ihre regionale NABU-Gruppe vor Ort, beim Erhalt von Halbtrockenrasen oder von extensiv genutzten mageren Wiesen. Machen Sie mit bei Pflege-maßnahmen wie Mahd oder Beweidung von Standorten der Wiesen-Schlüsselblume. So kön-nen Sie auch selbst viel zum Erhalt der Art und ihrer Lebensräume beitragen.
Wie die Bezeichnung Arznei-Schlüsselblume bereits vermuten lässt, ist sie eine alte Heilpflanze. Sie wurde bei Katarrhen der Atemwege, Keuchhusten, Asthma, Magenkrämpfen und Migräne eingesetzt. Die Schlüsselblume steht unter Naturschutz. Verwenden Sie deshalb nur gekaufte und gepflanzte Exemplare aus ihrem Garten.
Wir bedanken uns bei der Naturstiftung DAVID sowie der Regina Bauer Stiftung, die die Vorstellung der Artenportraits unterstützt haben.
Der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), auch Bibernelle oder Hergottsbart genannt, gehört zur vielgestaltigen Familie der Rosengewächse. Mehr →
Der Wiesen-Salbei ist eine heimische 60 cm hohe Staude aus der Familie der Lippenblütler, die eine wichtige Necktar- und Raupenfutterpflanze ist. Mehr →
Die Graue Skabiose, auch Duft-Skabiose genannt, ist eine attraktive Blütenpflanze wertvoller Trockenrasen. Die Art kommt nur in Europa vor. Mehr →
Die Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flus-cuculi) gehört zur Familie der Nelkengewächse und ist eine Charakterart reicher Feuchtwiesen. Mehr →