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Artensteckbrief: Der Natternkopf

Der blau-violette Hingucker

Der Natternkopf (Echium vulgare) ist ein echter Hingucker! Mit seinen blau-violetten Blüten bringt die Staude in jeden Garten ein Stück Wildnis rein.

Hummel an Natternkopf - Foto: F. A. Heinen

Hummel an Natternkopf - Foto: F. A. Heinen

Der Natternkopf (Echium vulgare) ist ein echter Hingucker! Mit seinen blau-violetten Blüten bringt die Staude in jeden Garten ein Stück Wildnis rein. Auch als „Bienenweide“ bezeichnet lockt der Natternkopf zahlreiche Insekten, Schwebfliegen und Falter an und dient sowohl den Raupen als auch den adulten Tieren als Nektar- und Futterquelle. Die immergrüne Pflanze zieht insgesamt 40 verschiedene Bienenarten und fast 50 verschiedene Schmetterlingsarten an. Wer also einen artenreichen Garten will, sollte auf den Natternkopf nicht verzichten.


Apollofalter an Natternkopf - Foto: Bernhard Etspüler/www.naturgucker.de

Apollofalter an Natternkopf - Foto: Bernhard Etspüler/www.naturgucker.de

Blütezeit

Der Natternkopf blüht in Mitteleuropa von Mai bis September. Die Blühtezeit liegt in den Sommermonaten Juni bis August. Der genaue Beginn und die Dauer der Blüte können je nach Standort und Wetterbedingungen variieren. Besonders auf sonnigen, trockenen Böden gedeiht die Pflanze gut und bietet während ihrer langen Blütezeit wertvolle Nahrung für Insekten wie Wildbienen und Schmetterlinge.

Pflege

Der Natternkopf ist eine sehr pflegeleichte Pflanze, es ist nur in der Anfangszeit auf eine gute Wasserversorgung zu achten. Düngemittel richten bei dieser Pflanze mehr Schaden an, als das sie nützen. Wenn man möchte, dass der Natternkopf sich auf natürliche Weise vermehrt, sollten die Samenstände bis in den Winter hinein stehenbleiben. Andernfalls schneidet man sie nach der Blütezeit bodennah ab.

Lebensraum

Der Gewöhnliche Natternkopf kommt in Europa und West- bis Zentralasien vor. Es ist eine auffällige Wildpflanze, die zur Familie der Raubblattgewächse gehört. Sie ist in Europa weit verbreitet und wächst bevorzugt in Böschungen, Wegrändern, Ruderalflächen und auf sandigem Boden.

Aussehen

Natternkopf kann bis zu einem Meter hoch werden. Die Pflanze hat einen Stängel mit dunklen Punkten, der wie die lanzettlichen Blätter borstig behaart ist. Die Behaarung schützt den Natternkopf vor Austrocknung und Fressfeinden. Die Blätter werden nach oben hin immer kleiner. Am Boden der Pflanze bildet sich eine große Blattrosette, aus der eine oder mehrere Stängel heranwachsen können. Die Wurzel wächst pfahlförmig nach unten in die Erde. Die bis zu zwei Meter lange Wurzel dient dem Natternkopf als Überwinterungsorgan. Die Blüten wachsen wechselständig den Stängel entlang. Zu Beginn sind die Blüten rosa bis violett. Im Laufe der Zeit färben sie sich blau.



  • Erdhummel an Natternkopf - Foto: Helge May

  • Honigbiene an Natternkopf - Foto: Helge May

  • Erdhummel an Natternkopf - Foto: Helge May

  • Der Natternkopf als Insektenliebling - Foto: NABU/Anette Marquardt

    Der Natternkopf als Insektenliebling - Foto: NABU/Anette Marquardt

Vermehrung

Die einfachste Art, den Gewöhnlichen Natternkopf zu vermehren, ist durch Samen. Streuen sie dazu die Samen im ausgewählten Bereich des Gartens aus. Wenn sie im Herbst gesät wird, blüht sie im nächsten Jahr. Wenn sie im Frühjahr säen, blüht sie erst im Jahr darauf.

Mehrjährigkeit

Die Wildpflanze ist meistens zweijährig, kann aber auch unter günstigen Bedingungen mehrjährig sein. Im ersten Jahr bildet die Staude eine Blattrosette, die Energie speichert und im zweiten Jahr treibt sich dann der Blütenstand aus. Nach der Samenreife stirbt die Pflanze in der Regel ab, doch manchmal überleben Teile der Wurzel oder der Blattrosette, wodurch die Pflanze erneut austreiben kann. Dies geschieht vor allem auf nährstoffarmen, trockenen Böden. Dadurch kann der Natternkopf in seltenen Fällen auch mehrere Jahre leben und blühen.

Besonderheiten

Die Blütenfarbe des Gewöhnlichen Natternkopfs wird durch den pH-Wert bestimmt und signalisiert das Alter sowie das Geschlecht der Blüten. Zu Beginn sind die Blüten rosa und nur der männliche Teil, die Pollen abgebenden Staubblätter, ist reif. Nur in diesem Zustand können bestäubende Insekten Nektar finden. Die Blüten nehmen später eine blaue Färbung an, und nur die weiblichen Fruchtblätter sind ausgereift. Damit stellt die Pflanze sicher, dass auf der Narbe ausschließlich der Pollen einer anderen Blüte zur Bestäubung gelangt.

Zudem ist Natternkopf eine der wenigen Pflanzenarten, deren Pollen blau gefärbt sind. So können die Bienen, die am Natternkopf waren, leicht ausgemacht werden, denn sie tragen ein graublaues Pollenpaket mit sich.



  • Am Park-and-Ride-Parkplatz in Stutensee blüht der Natternkopf. Foto: NABU/K. Wörner

    Am Park-and-Ride-Parkplatz in Stutensee blüht der Natternkopf. Foto: NABU/K. Wörner

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