Brandenburgs dickster Brummer
Mittlerweile summt und brummt die Blaue Holzbiene auch bei uns in Brandenburg durch Wiesen und Gärten. Mehr →
Aktuell ist es schwierig, ohne umfangreiche Literaturrecherche und Befragung von bekannten Spezialisten eine seriöse Zahl der in Brandenburg und Berlin bislang nachgewiesenen Insektenarten zu benennen.
Für besser bearbeitete Gruppen (z.B. Käfer, Schmetterlinge, Wildbienen, Heuschrecken oder Libellen) ist es auch möglich, die Verbreitung in Brandenburg und Berlin darzustellen und Bestandsentwicklungen zu verfolgen. Für 2016/2017 sind eine Tagfalterfauna und ein Verbreitungsatlas der Heuschrecken geplant. Um all diese Vorhaben zu bewältigen, wurden verschiedene regionale Fachgruppen, sowie Arbeitskreise gegründet, die teilweise deutschlandweit tätig sind. Durch den AK Lepidoptera werden z. B. alle faunistischen Daten in der Datenbank Insectis erfasst, die später deutschlandweit verknüpft werden. Die Erkenntnisse werden in Fachzeitschriften wie den Märkischen Entomologischen Nachrichten veröffentlicht. Erforscht werden auch die Biologie und die ökologischen Ansprüche. Auf dieser Grundlage werden die Roten Listen für Länder und Bund verfasst. Weiterhin wurde ein Projekt zwischen dem LFA und den Landesbehörden Brandenburgs zur digitalen Erfassung von „Schmetterlingsbedeutsamen Lebensräumen“ vor wenigen Jahren erfolgreich abgeschlossen.
Trotz mancher Unsicherheiten wissen wir, dass in der Region ca. 4.500 Käferarten (Coleoptera – vom Kurzflügler bis zum Hirschkäfer), knapp 2.500 Schmetterlingsarten (Lepidoptera – von der Kleidermotte bis zum Schwalbenschwanz), etwa 900 Arten der Stechimmen (von Wildbienen bis zu Ameisen, Wespen, Hornissen), etwa 630 Wanzenarten (Heteroptera), 165 Köcherfliegenarten (Trichoptera), ca. 65 Libellenarten (Odonata) oder etwa 60 Arten der Heuschrecken (Orthoptera) nachgewiesen wurden. Dazu kommen Vertreter weiterer Ordnungen wie z.B. der Zweiflügler (Diptera), zu denen u.a. Mücken und Fliegen gehören. Zur exakten Bestimmung dieser Insektenarten sind umfangreiche taxonomische Kenntnisse eine grundlegende Voraussetzung.
All diese Informationen sind die Basis für die Ableitung von Schutzmaßnahmen in Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden und das Pflegemanagement von Flächen zum Erhalt der biologischen Vielfalt der Insekten, die durch die weiter fortschreitende Intensivierung der Landwirtschaft und den Einsatz von Insektiziden in erheblichem Maße gefährdet ist. An Pflegemaßnahmen nehmen auch viele Entomologen in ihrer Freizeit selbst teil.
Schmetterlinsgportal Berlin-Brandenburg geht online
Mai 2021: Auf dem neuen online-Portal https://www.schmetterlinge-brandenburg-berlin.de zur Erfassung der Schmetterlingsfauna können Naturinteressierte Informationen über Schmetterlinge in unserer Region finden, ihr Aussehen und ihre Lebensräume kennenlernen und aktuelle Beobachtungen verfolgen bzw. selbst melden und Fotos zur Bestimmung hochladen.
Kernaufgabe ist es, die Vorkommen der Falter auf Verbreitungskarten online zu zeigen. Das sind die entscheidenden Grundlagen für eine Bewertung der Gefährdung der verschiedenen Schmetterlingsarten in Brandenburg und Berlin. Wer sich also registriert und seine Funde meldet, leistet damit auch einen direkten Beitrag für die Erstellung der Roten Listen. Die im online-Portal zusammengestellten Kenntnisse sollen dazu beitragen, den weiteren Rückgang der Schmetterlinge zu bremsen und den gegenwärtig negativen Trend umkehren.
Im Portal wird auch ausführlich beschrieben, wie jeder Einzelne etwas zum Insektenschutz beitragen kann. So gibt es z.B. Anleitungen dafür, wie der eigene Garten schmetterlingsfreundlich gestaltet oder die Pflege von wertvollen Feuchtwiesen, Heiden oder Trockenrasen durch zahlreiche Naturschutzgruppen unterstützt werden kann.
Die Anfänge des LFA
Im Rahmen des Entomologentages gründeten die Insektenkundler im März 1991 in Potsdam den Landesfachausschuss Entomologie. Im April 1997 folgt der Zusammenschluss mit der Fachgruppe der Stadt Berlin. Hauptanliegen war die gezielte und koordinierte Fortsetzung jahrzehntelanger Aktivitäten.
Über die systematischen und faunistischen Aspekte hinaus wurde die Aufarbeitung entomologischer Daten als Instrumente der Naturschutzpolitik und der Landesplanung stark intensiviert. Die vorläufigen Höhepunkte bildeten die Herausgabe der "Roten Listen" der gefährdeten Insekten 1992, sowie die Erstellung eines Leit- und Zielartenkonzeptes der bedeutsamsten Biotoptypen des Landes Brandenburg 1996. Die Entomologen brachten sich durch Gutachten und Stellungnahmen in zahlreiche Planungs- und Unterschutzstellungsvorhaben ein.
Leiter LFA Entomologie
Dr. Jörg Gelbrecht
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