Nachweise des Segelfalters in Brandenburg; Stand 31.12.2016. Schwarze Punkte stehen für letzte Nachweise in den Jahren 1990-2016, in Gebieten mit Hohlkreisen wurde die Art letztmalig vor 1990 beobachtet, teilweise sogar vor 1900
Segelt dieser Falter auch bei Ihnen?
NABU bittet um Meldungen des imposanten Schmetterlings




Mit etwas Glück kann man den hübschen Segelfalter Ende Juli / Anfang August am heimischen Sommerflieder beobachten - Foto: Arash Nademi
Juli 2018 Der auffällige Segelfalter, der sicher auch einer der schönsten Schmetterlinge Brandenburgs ist, wird in diesem Jahr noch häufiger und verbreiteter als im letzten Jahr gefunden. Das ist eine erfreuliche Entwicklung ganz gegen den inzwischen von allen Seiten anerkannten Trend des allgemeinen starken Rückganges unserer Insekten in den letzten Jahren und Jahrzehnten.
Diese Häufigkeitszunahme lässt sich gut beim Vergleich der beiden Verbreitungskarten (siehe unten) erkennen. Grundlage dafür ist das Datenbank-Programm Insectis, dass die Insektenkundler im Arbeitskreis „Lepidoptera“ (Schmetterlinge) zur Erfassung aller Schmetterlingsmeldungen nutzen. Die meisten Daten stammen von den ehrenamtlich arbeitenden Schmetterlingskundlern, aber auch viele Naturinteressierte haben uns bislang mit wichtigen Meldungen zum Vorkommen des Segelfalters erfreut. In diesem Jahr sind vor allem die Erst-Meldungen im Nordosten Brandenburgs bis in die Uckermark eine große Überraschung. Vermutlich wird der Segelfalter dieses Gebiet in den nächsten Jahren dauerhaft besiedeln und dann auch dort regelmäßiger zu beobachten sein. Er breitet sich aktuell entlang des Odertales nach Norden, in der Niederlausitz auch nach Nordwesten aus. Die wärmeliebende Art profitiert sicherlich von den vielen überdurchschnittlich warmen Sommern in den letzten 2-3 Jahrzehnten.
Der Falter fliegt neuerdings in zwei Generationen von Ende April bis etwa Mitte Juni und wieder ab etwa Anfang Juli bis in die ersten Augusttage. Er besucht gern violette Blüten in Gärten, ganz besonders während der aktuellen großen Trockenheit und Hitze, wenn in der „freien Natur“ kaum noch Blüten zur Nektaraufnahme für die Insekten zu finden sind. Besonders an Sommerflieder, Prachtscharte und Lavendel werden oft Segelfalter, aber auch andere Schmetterlingsarten, die man sonst kaum in Gärten sieht, wie z.B. der Kaisermantel oder der Große Perlmutterfalter, beobachtet. Durch eine entsprechende Gestaltung kann jeder Gartenbesitzer etwas dazu beitragen, dass Schmetterlinge und auch Bienen und Hummeln noch lebensnotwendige Nahrung finden.
Die grüne und unauffällige und einzeln lebende Raupe des Segelfalters lebt an verschiedenen Rosengewächsen wie Schlehen, Pflaumen, Pfirsich, Weichselkirsche und neuerdings auch gern an der Spätblühenden Traubenkirsche. Sonnige, warme und windgeschützte Plätze werden bevorzugt. Schmetterlingskundler fanden die Raupen sowohl in Gärten, an sonnigen Hängen, auf Energietrassen, in den Bergbaufolgelandschaften und sogar in großen Heidegebieten wie der Lieberoser Heide.
Falls Sie noch weitere Beobachtungen vom Segelfalter haben oder kennen, freuen wir uns immer über eine entsprechende Meldung. Sie/Ihr können/könnt dazu gern das Meldeformular nutzen oder uns auch einfach nur eine Mail schreiben, wann und wo der Segelfalter beobachtet wurde.
Hilfe bei der Bestimmung ist hier zu finden: www.lepiforum.de
Gern können Sie aber auch folgende Wege nutzen:
NABU Brandenburg
Telefon: 0331 - 20 155 70
E-Mail: mitmachen@NABU-brandenburg.de
Meldeformular Segelfalter:
Hinweis: Wenn Sie ein aussagekräftiges Belegfoto haben, schicken Sie es bitte unter Angabe Ihres Namens an mitmachen@NABU-brandenburg.de. Vielen Dank!