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Jetzt Mitglied werdenDas war die Landesvertreterversammlung 2019
Neue Agrar- und Umweltpolitik / Resolution zu klimaangepassten Wäldern / fast 18.000 NABU-Mitglieder
Aufbruchstimmung war am Samstag bei den über 90 NABU-Delegierten im Potsdamer Haus der Natur zu spüren. Grund dafür war nicht nur der frische Schwung, den der neu gewählte Präsident des NABU Deutschland in seinem Grußwort an die Landesvertreterversammlung vermittelte. Auch die Hoffnung vieler Naturschützer, dass mit der Regierungsbeteiligung der Grünen, nun Natur- und Umweltschutz endlich wieder die angemessene Bedeutung in der Landespolitik erhalten, trug dazu bei.
Noch vor einem Jahr beklagten die NABU-Aktiven, dass der Naturschutz in der vergangenen Legilaturperiode inhaltlich und personell schwer geschwächt wurde.
„Wir sind froh, dass Landwirtschafts- und Naturschutzpolitik in einer Hand bleiben, denn in einem gemeinsamen Ministerium gelingt es viel besser, die verschiedenen Interessen in Einklang zu bringen und Frontstellungen zu vermeiden. Der NABU steht bereit“, so NABU-Landesvorsitzender Friedhelm Schmitz-Jersch „die neue Agrar- und Naturschutzpolitik in Brandenburg konstruktiv zu begleiten.“
Jörg-Andreas Krüger, seit einer Woche Präsident des NABU Deutschland, betont in seinem Grußwort: “Natur- und Klimaschutzschutz sind heute so wichtig wie nie zuvor. Immer mehr Menschen begreifen, dass die Zukunft ihrer Lebensgrundlagen auf dem Spiel steht. Sie fühlen sich zu recht persönlich betroffen vom Bienen- und Insektensterben, von Plastikmüll, Ressourcenverschwendung und Klimawandel. In Brandenburg - wie in vielen anderen Bundesländern - zwingen Volksbegehren für eine bessere Landwirtschaft die Politik zum Umdenken. Die Menschen wollen, dass sich etwas ändert. Wir als NABU werden weiter dafür kämpfen, dass Natur und Umwelt endlich besser geschützt werden. Und wir werden die neue Landesregierung daran messen, dass sich wirklich etwas zum Positiven verändert.“
Resolutionen und Forderungen
Dies forderten die Delegierten mit ihrer Resolution „Klimaangepasste Wälder fördern“ ganz konkret für die Forstwirtschaft in Brandenburg ein.Das Land Brandenburg verfügt über etwa 1,1 Millionen Hektar Waldfläche. Davon sind über 70 Prozent reine Kieferbestände, hauptsächlich für die Holzgewinnung. Diese monotonen, naturfernen und geschwächten Forste sind besonders anfällig, wie die Sturmereignisse in 2017 und die Hitzesommer 2018 und 2019 zeigten. Gelichtete Baumkronen, Windwurf, Insektenbefall und großflächige Brände sind die Folgen nicht nur zunehmender Extremwetterereignisse, sondern in erster Linie Folgen einer fehlgeleiteten Forstpraxis.
Der NABU fordert daher in seiner Resolution, die Anstrengungen beim Waldumbau deutlich zu erhöhen und dabei in erster Linie auf Naturverjüngung zu setzen. Baumarten unterschiedlichsten Alters sollen das Waldbild prägen. Der Holzvorrat im Wald, und damit die CO2 Speicherung soll erhöht, Waldmoore wieder vernässt, der Ausbau von Waldwegen minimiert und Wildnisgebiete im Wald von derzeit 2 auf 10 Prozent, wie in der nationale Biodiversitätsstrategie gefordert, ausgeweitet werden.
Eine weitere Resolution beschäftigt sich mit dem Abbau bürokratischer Hürden bei der Umsetzung von Natur- und Artenschutzmaßnahmen, die durch die Investitions- und Landesbank (ILB) gefördert werden. Die hohen, teilweise nicht nachzuvollziehenden Anforderungen sind für die oftmals ehrenamtlichen Projektverantwortlichen nur schwer zu erfüllen. Der NABU sieht es u.a. als sinnvoller und praxisnäher an, die Vergabe der Fördermittel über das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) zu organisieren.
Zudem fordern die NABU-Delegierten den Landtag auf, die Volksinitiative „Artenvielfalt retten - Zukunft sichern!“ anzunehmen. Falls kein angemessenes Ergebnis bei den Verhandlungen erreicht werden sollte, soll gemeinsam mit den anderen Trägern ein Volksbegehren angestrebt werden.