Friedhelm Schmitz-Jersch und Julia Ehritt begrüßen Marten Lange-Siebenthaler (Mitte) als 15.000 Mitglied im NABU Brandenburg - Foto: M. Ebersbach
NABU Brandenburg begrüßt 15.000 Mitglied
Resolutionen zum Insektensterben und zur Umweltbildung
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Delegierte und Gäste der Landesvertreterversammlung 2017 - Foto: M. Ebersbach
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Adrian Johst, Geschäfstführer der DAVID-Stiftung (li.) stellte den Delegierten Fördermöglichkeiten vor - Foto: M. Ebersbach
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Grußwort von Christian Unselt, Vizepräsident des NABU-Bundsverbandes - Foto: M. Ebersbach
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Welche Delegierten fahren zur nächsten Bundesvertreterversammlung? - Abstimmung bei der LVV 2017 - Foto: M. Ebersbach
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Frank Ott (li.), Vorsitzender des NABU Neuenhagen, erhielt die Goldene Ehrenadel aus den Händen von Friedhelm Schmitz-Jersch - Foto: M. Ebersbach
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Claudia Günther, Jugendbildungsreferentin, hält den Bericht der NAJU Brandenburg - Foto: M. Ebersbach
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Im Präsidium: der Vorstand des NABU Brandenburg - Foto: M. Ebersbach
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Gratulaion für Norbert Wedl, der die Goldene Ehrennadel erhielt / v.l.n.r.: Friedhelm Schmitz-Jersch, Norbert Wedl, Gerd Haase, Gerhard Grützmacher - Foto. M. Ebersbach
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Abstimmung über die Resolutionen zum Insektensterben und zu den Umweltbildungseinrichtungen - Foto: M. Ebersbach
Über 70 Delegierte und Gäste versammelten sich am 18. November 2017 Samstag in Potsdam zur Landesvertreterversammlung, dem höchsten Gremium des NABU Brandenburg.
Friedhelm Schmitz-Jersch, Landesvorsitzender des NABU Brandenburg, machte in seiner Rede deutlich, dass die Gesellschaft angesichts der gravierenden Probleme wie dem dramatischen Insektensterben und dem Rückgang der Feldvögel einen starken Verband wie den Naturschutzbund (NABU) brauche.
Dass es gelingen kann, viele Menschen für Naturschutzanliegen zu mobilisieren, zeige die Unterstützung von einer halben Million Bürger für die EU-Naturschutzrichtlinien (Fitness-Check) und die Aktion „Living Land“, bei der 300.000 Teilnehmer für einen Wandel in der europäischen Landwirtschaftspolitik stimmten. Beide Aktionen hatte der NABU Brandenburg in den zurückliegenden Monaten stark unterstützt. Deshalb sei es umso erfreulicher, dass auf der heutigen Landesvertreterversammlung mit Marten Lange-Siebenthaler das 15.000 Mitglied begrüßt werden konnte. Marten Lange-Siebenthaler fand über die örtliche Bürgerinitiative, die seit einem Jahr für den Erhalt des Siedlungswaldes in Hangelsberg (LK Oder-Spree) kämpft, zum NABU.
Das starke Wachstum und die stolze Zahl von 15.000 Mitgliedern verdeutliche das immense Interesse der Brandenburger, sich für den Natur- und Umweltschutz, für die Erhaltung der Artenvielfalt und unsere Heimat stark zu machen, so Friedhelm Schmitz-Jersch.
Die kürzlich in PLOS ONE veröffentlichte Studie zeigt, dass innerhalb von nur 27 Jahren die Gesamtbiomasse von Fluginsekten um 75 Prozent zurückging und dass dieser Rückgang gerade in den letzten Jahren immer dramatischer wurde. Die erschreckende Bilanz wissenschaftlicher Langzeitstudien macht deutlich, dass eine Umkehr von der Intensivierung und Industrialisierung der Landwirtschaft längst überfällig ist. In einer Resolution stellte der NABU Brandenburg deshalb Forderungen an die Landesregierung auf, um dem Insektensterben entgegen zu wirken. Als erster wichtiger Schritt muss ein Verbot für den Einsatz von Pestiziden in allen Naturschutzgebietsverordnungen verankert werden. Weiterhin muss Transparenz über den Einsatz von Pestiziden im Umfeld von Schutzgebieten und Flächen des Ökolandbaus hergestellt werden. Darüber hinaus fordert der NABU, dass eine naturschutzfachliche Beratung für Landwirte organisiert und gefördert wird.
In einer zweiten Resolution fordert der NABU Brandenburg die Landesregierung auf, Konzepte für eine langfristige finanzielle Grundausstattung zu entwickeln, die nicht nur die Informationszentren der Großschutzgebiete, sondern auch andere regional bedeutsame Umweltbildungseinrichtungen sichert. Dort werden Jahr für Jahr viele Bürger und Schulklassen qualifiziert informiert, aufgeklärt, sensibilisiert und für die Natur begeistert. Diese Zentren leisten die Basisarbeit dafür, dass Ehrenamtliche für das Monitoring geschützter Arten gewonnen werden können, ohne die EU-rechtlich vorgegebene Erfassungen und Berichtspflichten des Landes nicht möglich wären. Diese Basisarbeit muss durch das Land gefördert werden, wodurch auch Arbeitsplätze im ländlichen Raum geschaffen und die regionale Wertschöpfung gesteigert würden.