Jahresbericht 2016
Der NABU Brandenburg kann auf ein erfolgreiches Jahr 2016 zurückblicken. Mit aktuell knapp 14.500 Mitgliedern in 50 regionalen Gruppen ist unser Landesverband weiterhin auf Wachstumskurs. Mehr →
Liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,
seit 2014, jetzt schon zum fünften Mal, legt der NABU Landesverband der Öffentlichkeit und seinen Mitgliedern einen Jahresbericht vor. Wir sehen es als Verpflichtung an, über unsere Arbeit zu informieren sowie zugleich für unser Anliegen, die Erhaltung und den Schutz von Natur und Landschaft, zu werben. Besonders wichtig sind der monatliche Rundbrief und das vierteljährliche Naturmagazin, beide stehen allen Mitgliedern zur Verfügung. Eindrucksvoll sind die unzähligen Aktivitäten unserer Gruppen vor Ort. Sie geben Führungen, halten Vorträge und leisten praktische Naturschutzarbeit. Dabei beziehen sie Mitglieder und Bürger offen in ihre Arbeit ein.
Weiterhin erfreulich ist die Mitgliederentwicklung des Landesverbandes. Auf unserer Landesvertreterversammlung im November 2017 konnte ich das 15.000 Mitglied unseres Landesverbandes begrüßen. Marten ist über seinen Einsatz für den Erhalt eines kommunalen Waldes zum NABU Fürstenwalde gekommen. Wir wollen wachsen, je stärker wir sind, umso wirkungsvoller können wir uns in Politik und Gesellschaft für Natur und Umwelt einsetzen.
Ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Einbeziehung von Bürgern zugunsten der Natur ist das Projekt „Schwalben willkommen!“, das seit 2012 läuft. Bei einer Umfrage bei allen, in den letzten Jahren rund 700 ausgezeichneten Bürgern, wie es „ihren“ Schwalben gehe, haben wir einen hervorragenden Rücklauf erhalten. Kurz vor dem Wochenende rausgeschickt, lagen am Montag schon die ersten 50 Antworten vor. In diesem Jahr haben wir uns mit einem Hoffest bei allen Schwalbenfreunden bedankt.
Als Naturschutzverband suchen wir den Dialog mit allen für den Erhalt der Natur wichtigen Partnern. Agrochemie und Bewirtschaftungsmethoden der industrialisierten Landwirtschaft haben zu einem massiven Verlust an Biodiversität in der Fläche geführt. Angesichts der überragenden Bedeutung der Landwirtschaft für die biologische Vielfalt müssen wir das Gespräch mit den Vertretern der Landwirtschaft führen. Unser Naturschutztag und dasFachgespräch zum Thema Landwirtschaft haben den Austausch vertieft. Mit den Pferdesportverbänden haben wir nunmehr einen sehr fruchtbaren Dialog mit dem Ziel begonnen, den naturschutzfachlichen Wert der Beweidung mit Pferden zu erhöhen. Ermutigend ist auch die Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Straßenwesen, um die NABU-Aktiven besser bei Baumschauen einzubinden und den Schutz von Alleen und Straßenbäumen aufzuwerten. Erfreulich für den Natur- und Artenschutz ist auch das in 2017 begonnene mit EU-Mitteln geförderte Projekt „Lebenswerte Natura 2000 Gebiete“. Laura Klein als unsere Projektleiterin wird in den nächsten vier Jahren gemeinsam mit den Ortsgruppen Information und Betreuung zu 30 FFH-Gebieten organisieren.
Ein dominantes Thema in der Presse ist der Wolf. Er ist Bestandteil der Natur unseres Landes geworden, wir müssen für ein möglichst konfliktarmes Zusammenleben sorgen. Deshalb werben wir für einen wirksamen Herdenschutz. Es ist aber nicht einfach, sich gegenüber einer Stimmungsmache Gehör zu verschaffen.
Die UN-Nachhaltigkeitsziele fordern, dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende zu setzen. Daneben steht das Ziel, den Klimawandel und seine Auswirkungen zu bekämpfen. In dramatischer Weise ist die Insektenfauna in Deutschland vom Artensterben betroffen, das ist nunmehr wissenschaftlich nachgewiesen. Die Diskussion um die Auswirkungen des Einsatzes von Pestiziden, die ja beschönigend als Pflanzenschutzmittel bezeichnet werden, muss jetzt erst recht geführt werden. In bewundernswertem ehrenamtlichem Einsatz haben wenige Aktive die Ausstellung „Irrweg Pestizide“ gestaltet und produziert. Die Ausstellung wird inzwischen bundesweit nachgefragt.
Für den Landesverband hat die Einfluss-nahme auf die Politik, insbesondere des Landwirtschafts- und Umweltministeriums, besondere Bedeutung. Nicht mit allen Landtagsfraktionen ist ein sachgerechter Austausch möglich. Besonders unerfreulich verlief die Novellierung des Landeswassergesetzes. Wir hatten gefordert, dass im Gesetz ein zehn Meter breiter Randstreifen an Gewässern festgelegt wird, in denen der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln verboten ist. Ein solcher Randstreifen hält bis zu 80% der Schadstoffeinträge vom Gewässer fern. Trotz großen Einsatzes, eines aussagekräftigen Fachgesprächs, öffentlichen Stellungnahmen und Gesprächen mit den Entscheidungsträgern, war eine solche Regelung nicht zu erreichen.
Wir alle haben den Eindruck, dass die Ansprüche und Herausforderungen für unsere Arbeit zugunsten von Natur und Umwelt wachsen. Diese können wir nur gemeinsam bewältigen. Ich bin froh und dankbar über so viel engagierte Mistreiterinnen und Mitstreiter in unserem Verband.
Friedhelm Schmitz-Jersch
NABU-Landesvorsitzender
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