Der Biber als Motor der Artenvielfalt
Ergebnisse des Fachgespräches
8. Dezember 2017
Über 50 Personen aus Fachverbänden, Verwaltung und Politik nahmen am Fachgespräch teil.
Deutlich wurde, dass die Anwesenheit der Biber die erhöhte Strukturvielfalt und der Totholzanteil in und an aufgestauten Gewässern zahlreicher Vogel- und Insektenarten fördert. Darüber hinaus bietet das Totholz im Gewässer auch gute Laichbedingungen für zahlreiche Fischarten, so dass nicht nur mehr Fischarten, sondern auch größere Individuenzahlen an Gewässern mit Biberdämmen beobachtet werden konnten.
Herr Zahn vom Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow hielt entgegen, dass in Brandenburg kaum noch Gewässer mit einem naturnahem Gewässerprofiel existieren, so dass insbesondere die veränderte Sedimentation durch Biberstaue in den Gewässern zum Verschwinden von Laichplätzen für einige Fischarten führt.
Insgesamt zeigte die Diskussion mit den weiteren Referenten von unteren Naturschutzbehörden, den Biberberatern des Ministeriums, der Wasser- und Bodenverbände und aus dem ehrenamtlichen Naturschutz, dass wir insgesamt deutlich mehr für unsere Gewässer tun müssen. Durch die Einhaltung von Gewässerrandstreifen könnten insbesondere auch die Sedimenteinträge in die Gewässer reduziert werden und Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen gemindert werden. Die Beratung betroffener vor Ort und damit auch das Netzwerk der ehrenamtlichen Biberberater, begleitet von Weiterbildung und Unterstützung durch hauptamtliche Ansprechpartner wird für eine Konfliktminimierung im Umgang mit dem Biber als zentral angesehen.
Rückblick
Programm der Veranstaltung
10.15 Uhr Begrüßung (Friedhelm Schmitz-Jersch, NABU Brandenburg )
10.15 Uhr Der Biber als Motor für die Artenvielfalt (Prof. Dr. Volker Zahner, Hochschule Weihenstephan)
11.00 Uhr Der Biber aus fischökologischer Sicht (Steffen Zahn, Institut für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow)
11.15 Uhr Der Biber im Oderbruch (Antje Reetz, Gewässer- und Deichverband Oderbruch)
11.30 Uhr Erfassung von Bibern in den Landkreisen MOL und LOS (Dr. Anja Kayser, Christiane Schröder, NABU-Landesfachausschuss Säugetierkunde)
11.45 Uhr Mittagsimbiss
12.30 Uhr Behördlicher Umgang mit dem Biber in Brandenburg (Lutz Ittermann, Untere Naturschutzbehörde LK LOS)
12.45 Uhr Die Arbeit der Bibermanager und des Netzwerkes der Biberbetreuer (Undine Schubert, Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft Brandenburg)
13.00 Uhr Evaluation der Biberverordnung Brandenburgs (Andreas Piela, Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft Brandenburg)
13.15 Uhr Diskussion
14.00 Uhr Ende der Tagung
Tagungsort: Haus der Natur, Lindenstraße 34, 14467 Potsdam