Wolf - Foto: Wolfgang Ewert
Rückkehr nach Jahrzehnten
Brandenburg ist Wolfsland / erstmals Nachwuchs
21. Dezember 2007 -
Die Leute haben nicht schlecht gestaunt, als sie eines Tages auf einmal das Heulen eines Wolfes in der Ferne vernahmen - so viel ist sicher.
In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg bis 1990 sind wiederholt Einzeltiere, wahrscheinlich aus Polen kommend, nach Deutschland eingewandert. Nachgewiesen ist, dass in dieser Zeit in der BRD 9 und in der DDR 13 Wölfe erschossen wurden. Seit der Wiedervereinigung steht der Wolf in ganz Deutschland unter Schutz. Die Jagd auf Wölfe ist somit verboten.
Als dann 1998 auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz 2 Wölfe beobachtet wurden, und 2000 sogar Eltern mit ihren Jungtieren unterwegs waren, war das Erstaunen und die Freude groß. Seitdem sollen in der Neustädter Heide in jedem Jahr Welpen von den Elterntieren aufgezogen worden sein.
Inzwischen (Anfang 2014) leben im sächsischen Teil der Lausitz 10 Wolfsrudel und 2 Paare. In Brandenburg sind aktuell 7 Rudel, 2 Paare und ein sesshaftes Einzeltier bekannt. Aber auch in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg und Niedersachsen ist der Wolf wieder heimisch.
Der sehr menschenscheue Wolf lebt in Familienverbänden, den allseits bekannten Rudeln, und beansprucht große Reviere (100-450 km²). Sein Nahrungsspektrum erstreckt sich - je nach Angebot - von Reh, Hirsch und Wildschwein über Hasen, Mäuse, Vögel und Früchten bis zu menschlichen Abfällen. Untersuchungen haben ergeben, dass sich die sächsischen Wölfe bevorzugt von Rehen und im Sommer von Frischlingen ernähren. In Ausnahmefällen kann es dazu kommen, dass Wölfe Schafe reißen.
Um dies zu verhindern wird dazu geraten, Elektrozäune oder Herdenschutzhunde zum Schutz der Herde anzuschaffen.
Und trotz aller Ammenmärchen vom gefährlichen Wolf waren die Reaktionen auf den "Neubürger in der Nachbarschaft" in der Lausitz doch überwiegend positiv - dies ist auch der guten Aufklärungsarbeit von Wolfs-ExpertInnen wie Gesa Kluth und Ilka Reinhardt vom Büro LUPUS und den ehrenamtlichen NABU-Wolfsbetreuern zu verdanken.
Um dem Wolf auch weiterhin zu helfen, sich hier wieder heimisch zu fühlen, wird sowohl von Seiten der Bundesländer Sachsen und Brandenburg als auch vom NABU einiges getan. So wurde der NABU-Aktionsplan Wolf erstellt. Dabei werden Wolfsdaten gesammelt und ausgewertet, Lebensräume des Wolfs gesichert und informiert anstatt Märchen zu erzählen.
"Willkommen Wolf" auf Facebook
Daten werden geladen...
-
Landesfachausschuss Säugetierkunde
Die Aktiven im LFA Säugetierkunde helfen ehrenamtlich Spitzmäuse, Fischotter oder Biber zu erfassen und deren Bestände zu überwachen. Mehr →