Wehrigsee web
Flächen am Wehrigsee langfristig gesichert
Kleinod inmitten monotoner Kiefernforste
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Tatkräftig mit anpacken heißt es, wenn ab und an die aufwachsenden Gehölze zugunsten der Wiesenflächen entfernt werden müssen. Foto: Heidrun Schöning
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Kontrolle eines Baumfalkenkorbs in luftiger Höhe - Foto: Sebastian Fuchs
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Nicht die Zielart, sondern "faule" Mäusebussarde habe sich den Baumfalkenkorb geschnappt - Foto: Sebastian Fuchs
Eine Fläche voller Vielfalt
Die Vielseitigkeit der Fläche wird dem Betrachter schnell bewusst. So wechseln sich magere Flachland-Mähwiesen, Grünlandbrachen frischerer Standorte, aber auch Frischwiesen verarmter Ausprägung, sowie feuchte Hochstaudenfluren ab und ziehen sich durch trocken sandige Kuppen mit Kiefernaltholzbestände. Eingestreute Stieleichen mit einem Alter von bis zu ca. 140 Jahren lockern die Bestände auf. Die Umgebung des Kleinen und Großen Wehrigsee mit den teilweise dauernassen Erlenbruchwäldern auf Übergangsmoorgesellschaften, den Übergangs- und Schwingrasenmoore, sowie den kleineren Torfmoos-Seggen-Wollgrasrieden auf saurem Zwischenmoor sind mittlerweile selten gewordener Lebensraum einer Vielzahl von typischen Bewohnern.
Und wer lebt hier?
Buntspechte statten die vom Kiefern-Feuerschwamm (Phellinus pini) befallenen Kiefern mit Bruthöhlen aus, welche ideale Bedingungen für Höhlenbrüter wie Grauschnäpper, Trauerschnäpper, Blau- und Kohlmeisen bieten. Aber auch andere Arten wie Fledermäuse profitieren von diesen Gegebenheiten. Einige bereits ältere, durch Sturmereignisse gebrochene oder umgestürzte Bäume bieten Haubenmeisen und Gartenrotschwänzen geeignete Brutstandorte. Weitere relevante Brutvogelarten im Gebiet sind Mäusebussard, Sperber, Waldkauz, Neuntöter, Gartenrotschwanz, Kranich und auch die Heidelerche. Die Artenzusammensetzung der Brutvogelarten unterstreicht das vielgestaltige Landschaftsbild dieser Fläche. Halboffenarten und reine Waldvogelarten finden hier in dichtem Umfeld geeignete Lebensraumbedingungen vor.
Dagegen sind Zauneidechsen (Lacerta agilis), sowie Waldeidechsen (Zootoca vivipara) gering vertreten und eher im umliegenden Landschaftsgebiet anzutreffen. Um die Vorkommen auf der NABU Fläche zu fördern, wurde für diese beiden Arten im Jahr 2019 eine große Maßnahme im Gebiet umgesetzt. Mit Hilfe der Firma JUNG aus Lübben wurden Wälle aus Wurzelstubben, sowohl am Saum einer Frischwiese, sowie angrenzend an den Kiefernforst errichtet. Diese Maßnahme ist eine Habitataufwertung, da so zusätzlich Strukturen am Waldrand und in der Fläche entstanden sind. Hiervon profitieren auch weitere Arten wie Schlingnatter, Zaunkönig, Feldhase, Erdkröte, Ziegenmelker, Goldammer, aber auch diverse Kerbtiere, wie Totholzverwerter und Tagfalter wie dem Großen Feuerfalter, einer streng geschützten FFH-Art. An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich bei Firma JUNG für die sehr gute und kooperative Zusammenarbeit.
Wertvolle Naturschutzflächen dauerhaft sichern
Der NABU Brandenburg erwirbt wertvolle Naturschutzflächen, um diese langfristig für den Naturschutz zu sichern und zu entwickeln.