Kleine Poltergeister unterm Dach
Der NABU gibt Tipps zum Umgang mit dem Steinmarder
Kleine Poltergeister unterm Dach
Der NABU gibt Tipps zum Umgang mit dem Steinmarder
Mit frechem Blick und buschigem Schwanz ist er eigentlich ganz charmant. Trotzdem kann er uns manchmal zur Verzweiflung bringen: der Steinmarder. Als einziger Vertreter der Echten Marder hat er seine Reviere auch in menschlichen Siedlungen und sogar in Großstädten. Das kann mitunter zu Problemen führen, etwa wenn das nachtaktive Tier an Autokabeln knabbert oder auf dem Dachboden poltert.
Hat sich ein Marder im Haus eingenistet, sollte man zunächst überlegen, ob es möglich ist, sich mit dem flinken Tierchen zu arrangieren. Insbesondere dann, wenn der Marder keine Schäden anrichtet und keinen Lärm in unmittelbarer Nähe zum Wohnraum verursacht. Belohnt wird diese Rücksicht mit der Chance, einen Marder aus der Nähe zu beobachten.
Falls ein Zusammenleben unmöglich ist, empfiehlt es sich, möglichst alle Zugänge zum Haus, die der Marder nutzen könnte, zu versperren. Wichtig ist, dass vor dem Verschließen sichergestellt wird, dass sich der Marder nicht mehr im Haus befindet. Das Fangen oder Töten des Tieres ist ohne Besitz eines Jagdscheins verboten. Wichtig hierbei: werden Marder vergrämt, nutzen dessen Artgenossen die Gelegenheit, in ein fertiges Heim einzuziehen, nur zu gern aus.
Im Frühjahr sollten Marder allerdings in keinem Fall ausgesperrt werden. Im März bringen die Fähen, die Steinmarderweibchen, zwei bis drei Junge zur Welt. Diese beginnen erst nach 12 bis 14 Wochen die Umgebung des Unterschlupfes zu erkunden. Im Herbst suchen sie sich dann ein eigenes Revier.
Marder meiden ihnen unbekannte Gegenstände. Die schonendste und zugleich effektivste Methode, die Tiere von Autokabeln fernzuhalten, besteht deshalb in einem Stück Maschendrahtzaun, das auf den Boden unter der Motorhaube gelegt wird.
Steinmarder sind Allesfresser. Sie ernähren sich von Obst und Eiern, fangen aber auch Mäuse oder kleine Vögel. Bei ihren nächtlichen Streifzügen legen sie bis zu acht Kilometer zurück. Warum die flinken Tiere eine Vorliebe für Autokabel haben, ist nicht ganz sicher: Manchmal sind kaputte Kabel die Folge von aggressiven Rüden, die um Reviere kämpfen, manchmal befriedigen sie aber auch einfach nur ihre Neugier.