Kranichzug in Richtung Norden
„Wetterpendler“ kehren zurück / Gute Brutgebiete umkämpft




Jungkranich mit Elterntier - Foto: K. Fischer (kranich-naturfoto.de)
31. März 2025 Der große Kranichzug ist allmählich vorüber. Seinen Höhepunkt hatte er vor gut vier Wochen und die Tiere sind nun an ihren Brutplätzen angekommen. Jetzt beginnt die Zeit der Balz mit anschließendem Brutgeschehen. In Feuchtgebieten und Mooren bauen die Kraniche am Boden ihre Nester, gut versteckt und umgeben von Wasser, damit Fressfeinde wie Fuchs, Wildschwein, Kolkrabe und Rohrweihe kein leichtes Spiel haben.
Mit dem Ende des Kranichzugs endet auch das tolle Schauspiel an den Rastplätzen, wo sich die Vögel zu tausenden zusammenfinden. Der größte Kranich-Rastplatz in Brandenburg befindet sich bei Nauen/Linum im sogenannten Rhin- und Havelluch und ist auch der größte im deutschen Binnenland. Hier wurden in der Vergangenheit beim herbstlichen Zug in den Süden über 130.000 Kraniche an einem Tag gezählt. Jetzt Ende März/Angang April schweben die allermeisten Kraniche schon auf Wolke 7 und widmen sich voll uns ganz der Fortpflanzung. Nach der Jungenaufzucht und einem warmen Sommer, beginnt pünktlich zum Herbstbeginn Ende September der Rückzug in wärmere Gefilde. Kraniche sind überwiegend Kurzstreckenzieher und verbringen ihren Winter meist im Mittelmeerraum bevorzugt in Korkeichenwäldern Südeuropas und in Nordafrika. Die wärmeren Temperaturen hierzulande sorgen aber auch dafür, das einige Kraniche gar nicht mehr so weit ziehen und mitunter bei uns den ganzen Winter über genügend Essen zum überlegen finden.
Aktuelle Berichte über das Zuggeschehen finden Sie auch unter Kranichschutz Deutschland
Im Herbst:
Mit den sinkenden Temperaturen verlassen die Zugvögel ihre Brutgebiete, um wärmere Gefilde mit guten Nahrungsplätzen aufzusuchen. Dabei rasten jährlich tausende Zugvögel in Brandenburg, um hier Kräfte für ihre lange Reise nach Südwesten zu sammeln. Ihr endgültiges Ziel wird dann Südeuropa und Afrika sein. Das Naturschauspiel Vogelzug kann man besonders gut bei großen Arten wie den Kranichen beobachten, die im Herbst in einem wahren Massenaufbruch von den brandenburgischen Rastplätzen starten und dann in engen Formationen fliegend am Himmel zu sehen sind. Während der Rast verbringen die Kraniche den Tag in großen Gruppen auf abgeernteten Mais- und Getreideäckern. Abends fliegen sie dann zu ihren Schlafplätzen zurück. Diese liegen meist im Flachwasserbereich eines Gewässers, um vor Feinden geschützt zu sein.
Beste Beobachtungsmöglichkeiten bieten Aussichtstürme und Beobachtungshütten in der Nähe von Seen und Feuchtgebieten. Besonders beeindruckend ist der abendliche Einflug in Richtung der Schlafgewässer. Frühaufsteher können auch das morgendliche Ausfliegen beobachten. Bei der Kranichbeobachtung sollte man einige Verhaltensregeln beachten, um die Tiere nicht zu stören, denn diese haben mit mehr als 300 Metern eine hohe Fluchtdistanz. Daher sollte man unbedingt Abstand wahren – mit einem guten Fernglas kann man trotzdem alles sehen. Verhalten Sie sich auch auf den Beobachtungstürmen ruhig, Hunde müssen angeleint sein, bleiben Sie mit dem Auto auf öffentlichen Straßen.
Vogelzug in Brandenburg erleben
Jährlich rasten Tausende Zugvögel in Brandenburg, um hier neue Kräfte zu sammeln bis die lange Reise Mitte November weiter Richtung Süd-Westen geht. Eine gute Gelegenheit Kranich und Co. zu beobachten. Im Herbst kann man neben den imposanten Kranichen und den verschiedenen Gänsearten auch weniger auffällige Zugvögel wie Kiebitz, Singdrossel und Nachtigall vor`s Fernglas bekommen.
Für alle Vogelfreunde hält der NABU die Broschüre "Anmut in grauen Federn - Kraniche in Bandenburg bereit"
Die Vorgängerversion, eine Karte mit den schönsten Beobachtungstürmen in Brandenburg, ist nur noch im Netz zu finden und nicht mehr als gedruckte Version bei uns erhältlich.
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