Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“
Umweltsensibilisierung, Öffentlichkeitsarbeit für Natura 2000 und die Umsetzung von Maßnahmen in FFH-Gebieten werden durch das Projekt gestärkt. Mehr →
15.12.2020: Bei einer Fachveranstaltung des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft und Klimaschutz diskutierten Vertreter*innen des Deutschen Fachverbandes für Agroforstwirtschaft (DeFAF), der Politik, der Wirtschaft, Praktiker und des NABU Brandenburg über die weitere Ausgestaltung, Herausforderungen und Baustellen für die Etablierung von Agroforstsystemen in der Landwirtschaft in Brandenburg. Im Livestream vorgestellt wurde das von 2017 bis 2019 erarbeitete Konzept zur Förderung von Agroforstflächen als Agrarumwelt- und Klimamaßnahme (AUKM) im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) des Landes Brandenburg". Die Mitschnitte der Diskussionen finden Sie auf den Webseiten des Ministeriums.
März 2019: Die Ergebnisse des Ende November 2014 bis Mitte 2019 andauernden Projektes der Innovationsgruppe "AUFWERTEN", bei dem auch der NABU Landesverband und der NABU Senftenberg eingebunden waren, wurden am 20. März 2019 bei einer Abschlusskonferenz in Berlin vorgestellt. Über 100 Landwirte, Wissenschaftler, Naturschützer, Behörden- und Politikvertreter gewannen einen Eindruck von der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis im Projekt.
In der Diskussion wurde klar, dass eine Kombination von Acker und Gehölzanbau große Potentiale zur Klimaanpassung und zur Form einer integrierten Landnutzung bietet. Diese Umweltleistungen müssen jedoch durch die Politik gefördert werden, um mehr Landwirte zu einer solchen Anbauweise zu motivieren. Bisher seien Agroforstsysteme noch ein "exotisches Ausprobieren" ohne Priorität in der Politik. Dabei müssten weitere Barrieren wie die rechtliche Situation oder die Dauer von Pachtverträgen entsprechend umgestaltet werden.
Für Naturschützer steht im Fokus, dass neben der Gestaltung von von Agroforstsystemen in Form von Kurzumtriebsplantagen weitere Möglichkeiten wie etwa die Etablierung von Randstrukturen, der Anbau einer Mehrzahl von Gehölzen oder verschiedene Erntezeiten der Gehölze weiter erforscht und umgesetzt werden. Agroforstsysteme müssen vielmehr als ein multifunktionales Landnutzungssystem verstanden und gefördert werden, mit dem positive Effekte für Natur- und Umweltschutz erreicht werden kann.
Am 25. Juni 2019 gründete sich der Verein "Deutscher Fachverband für Agroforstwirtschaft", DeFAF e.V., der seit Juli 2020 in Cottbus seine offizielle Geschäftsstelle unterhält. Deutschlandweit können so Beratungen zu Agroforstwirtschaft durchgeführt und die Anlage neuer Agrofrostsysteme fachlich begleitet werden.
Weitere Informationen sowie die Projektergebnisse gibt es unter agroforst-info.de
AUFWERTEN steht für Agroforstliche Umweltleistungen Für Wertschöpfung und Energie und ist ein vom Bundesforschungsministerium gefördertes Verbundprojekt, dass die wirtschaftlichen und geoökologischen Wirkungen agroforstlicher Nutzungsformen untersucht und mithilfe eines Innovationskonzeptes Lösungsansätze für die landwirtschaftliche Praxis aufzeigen soll.
Im Forschungsprojekt der BTU Cottbus und der TU München brachte sich der NABU Brandenburg gemeinsam mit dem NABU Senftenberg und Experten aus den Landesfachausschüssen ein. Für den NABU sind zentrale Fragen der Einfluss von Agroforststreifen auf die Artenvielfalt und die naturschutzfachlich wertvolle Gestaltung und Bewirtschaftung der Flächen.
So erarbeiteten wir in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern geeignete Kriterien und Indikatoren, um den naturschutzfachlichen Einfluss anhand landesweit vorhandener Daten abschätzen zu können. Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) hat in einem Projekt, das auf 65 jeweils ein Quadratkilometer großen landwirtschaftlichen Flächen durchgeführt wurde, Agrarvogelarten erfasst. Durch die wissenschaftliche Auswertung des Projektes konnten nun konkrete Schwellenwerte festgelegt werden. Diese definieren, ab wann die zusätzliche Anlage von Agroforststreifen sich positiv oder negativ auf die Vielfalt der vorkommenden Brutvögel auswirkt. Deutlich wurde, wie schwierig es ist, Prognosen für das Vorkommen bestimmter Arten abzugeben.
Die Erfassung von Vögeln, Insekten, Wildkräutern und Pilzen auf agroforstlichen Testflächen und vergleichbaren Strukturen soll weitere Erkenntnisse über den Wert und die Nutzungsmöglichkeiten von Gehölzstreifen auf Äckern bringen. Diese findet derzeit auf vier Flächen im Projektgebiet der Gemeinden Finsterwalde, Amt Kleine Elster und Schönwalde statt.
Für den naturschutzfachlichen Wert der Agroforststreifen ist in erster Linie die Artenzusammensetzung, der Umfang der Gehölzstreifen und die Dauer der Ernteintervalle pro Bewirtschaftungseinheit von Bedeutung. Dazu müssen mehr Gehölzarten förderfähig gemacht und heimische, langsamer wachsende Gehölze stärker belohnt werden. Zudem ist es sinnvoll, Blüh- und Brachstreifen als Begleitgrün zu integrieren. Dennoch ist klar, dass mit der Anlage solcher Gehölzstreifen allein nur ein vergleichsweise kleiner Einfluss auf den extremen Artenschwund insbesondere bei Insekten und insektenfressenden Arten genommen werden kann.
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Der NABU Brandenburg erwirbt wertvolle Naturschutzflächen, um diese langfristig für den Naturschutz zu sichern und zu entwickeln. Mehr →
Mit der Vereinbarung zwischen Land, Tauchern und NABU wird das regionale Projekt "Tauchen für den Naturschutz" auf ganz Brandenburg ausgeweitet. Mehr →