Übergabe der Lina-Hähnle-Medaille an das Ehepaar Gille - Foto: NABU/Claudia Posern
7-Tage-Woche für den Naturschutz
Höchste NABU-Auszeichnung für Naturschützerpaar Gille
Dr. Rotraut und Dr. Helmut Gille vom NABU Schwedt/Oder erhielten am vergangenen Wochenende die höchste Auszeichnung des Naturschutzbundes, die Lina-Hähle-Medaille. NABU-Präsident Olaf Tschimpke würdigte die beiden bekannten Naturschützer auf der NABU-Bundesvertreterversammlung in Essen für ihr unermüdliches Engagement.
Bereits in den 70er Jahren ergriffen die beiden die Initiative für mehr Natur in ihrer Heimatstadt. Sie, damals Ärztin am städtischen Krankenhaus, gründete unter dem Dach des Kulturbundes eine Gruppe „Stadtökologie“, legte mit Gleichgesinnten Blumenwiesen an und zog auf 8.000 Quadratmetern Gehölze und Kletterpflanzen für Pflanzaktionen auf. Er, Forscher im PCK, kümmerte sich, damals noch als Einzelkämpfer, um den Schutz der Fledermäuse. Bereits damals zogen Gilles durch die Orte der Region, um mit Ausstellungstafeln und Vorträgen für den Artenschutz zu werben.
Nach der Wende gründete das Paar den NABU Schwedt/Oder, dessen Vorsitzende Rotraut seitdem ist. Aktivitäten der ersten Stunden wurden fortgeführt, viele weitere Projekte angestoßen. Aus der Baumschule ist ein NABU-Erlebnisgarten geworden, in dem inzwischen Generationen von KITA- und Grundschulkindern hautnah Natur erleben konnten. Im „Bauerngarten“ erhalten Hobbygärtner Tipps für biologisches Gärtnern und Artenschutz. Am Herzen liegen den beiden auch die Trauerseeschwalben, für die sie Nisthilfen bauen, installieren und kontrollieren. Aber auch die Dohlen, Turmfalken und Schleiereulen in den Kirchtürmen der Region und die besonders artenreichen Trockenrasenhänge, die alljährlich gepflegt werden, stehen im Fokus ihrer Aktivitäten.
Viele Jahre engagierten sich die beiden Unermüdlichen in Gremien des einzigen Brandenburger Nationalparkes „Unteres Odertal“. Die beiden jetzt 80-jährigen waren es auch, die die Stadt Schwedt/O. im vergangenen Jahr überzeugen konnten, als erste Kommune Brandenburgs dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ beizutreten.
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