Mach den Klimawahlcheck - Welche Partei steht wofür?
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Die Klimakrise ist längst bei uns angekommen. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 ist in der Region die Jahresmitteltemperatur bereits um rund ein Grad gestiegen. Wir erleben ihre Auswirkungen bei neuen Hitzerekorden, Dürreperioden, vermehrten Tropennächten, Waldbränden, Überflutungen oder Stürmen. Auch der Weltklimarat warnt in seinem jüngsten Sachstandsbericht vom August 2021 vor den drastischen Folgen der weiteren Erderwärmung. Die Autoren des Berichts kommen zum Schluss, dass die 1,5 °C-Grenze schon 2030 überschritten wird - es muss also sofort etwas passiren, um die weltweiten Treibhausgasemissionen zu senken und damit die Pariser Klimaziele noch einhalten zu können.
Das heißt auch: es reicht nicht länger aus darauf zu warten, dass die Politik ihrer verfassungsmäßigen Pflicht nachkommt und unsere Zukunft sowie die nachfolgender Generationen schützt. Wie auch das
Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichtes bestätigt, waren die bisherigen „Anstrengungen“ nicht im Ansatz ausreichend.
Die Klimaerwärmung muss auf maximal 1,5° begrenzt werden, weil sonst nicht mehr rückgängig zu machende Kipppunkte ausgelöst werden, die den Klimaerwärmung verstärken und nicht mehr gestoppt werden können. Noch können natürliche Treibhausgassenken wie Wälder und Moore wieder hergestellt, Ökosysteme renaturiert, der Kohleausstieg beschleunigt, eine grüne Infrastruktur in den Städten eingerichtet, Lebensräume verbunden und eine naturverträgliche Energiewende gestaltet werden. Die nächsten Jahre sind entscheidend im Kampf gegen Artensterben und Klimakrise. Auch jede*r Einzelne ist gefragt, einen Beitrag zu leisten.
Die Jahresmitteltemperatur ist laut dem Klimareport Brandenburg 2018 im Vergleich der Zeiträume 1910-1950 bzw. der Zeitraum seit der zweiten Hälfte der 1980er Jahre durch eine Zunahme der Jahresmitteltemperatur geprägt. Von 1881 bis 2018 ist diese um 1,3°C angestiegen. 2018 betrug die Jahresmitteltemperatur 10,8 °C – das bisher wärmste Jahr in Brandenburg. Die Anzahl der Sommertage (Höchsttemperatur des Tages mind. 25 °C) hat zugenommen, die Anzahl der Frosttage (Tiefsttagestemperatur unter 0°C) hat abgenommen. Projektionen deuten auf einen weiteren Anstieg der Temperaturen insbesondere im Winterhalbjahr hin. Die mit Wärme verbundenen Extreme nehmen zu, die Häufigkeit von Frost- und Eistagen wird abnehmen.
Mit weniger als 700 mm Jahresniederschlag gehört Brandenburg zu den niederschlagsarmen Regionen Deutschlands. Legt man die Jahresniederschläge 1961-1990 zu Grunde, beträgt der Jahresniederschlag 557 mm. Dabei zeigt ein Vergleich der jährlichen Niederschlagshöhe, dass die mittlere Jahresniederschlagshöhe und hierbei insbesondere die Winterniederschläge seit den 1880er Jahren zugenommen haben. Projektionen zeigen, dass die Niederschlagsmenge sich vor allem im Winter und Frühjahr leicht erhöhen wird. Im Sommer dagegen ist mit einer Abnahme der Niederschlagsmenge zu rechnen - jedoch treten diese dann vermehrt als Starkregenereignisse auf.
Insgesamt steigt die Wahrscheinlichkeit von regionalen Überschwemmungen sowie (Frühjahrs-) Hochwasser. Zugleich führen die naturräumlichen und geologischen Bedingungen dazu, dass in Brandenburg bei vermindertem Niederschlag rasch Wassermangelsituationen entstehen - auf den überwiegend sandigen Böden führt eine anhaltende Trockenheit in Verbindung mit hohen Lufttemperaturen besonders schnell zu extremer Dürre. Auch der Monitoringbericht der Bundesregierung zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel 2019 sagt aus, dass in Brandenburg insgesamt mit vermehrten Grundwasserniedrigstständen zu rechnen ist.
Die Änderung von Klimaverhältnissen wirkt auch auf die Entwicklung von Pflanzen. Blütenbeginn und Fruchtreife werden seit Jahrhunderten dokumentiert und geben Auskunft über den Beginn und Verlauf der Jahreszeiten. Durch einen Vergleich der Zeiträume 1961-1990 und 1991-2018 ist bereits eine deutliche Verschiebung und Verfrühung der phänologischen Entwicklung festzustellen. Zugleich verlängert sich die Vegetationszeit. Dies hat Auswirkungen auf alle nachfolgenden Entwicklungs- und Wachstumsprozesse und beeinflusst die Verfügbarkeit von Pollen, Nektar oder Nahrung für Insekten, Vögel und weitere Tierarten.
Die zahlreichen Forschungsinstitute Brandenburgs geben durch eine Fülle an Untersuchungen und Forschungsprojekten bereits konkrete Empfehlungen an die Brandenburger Politik. Durch das Innovationsnetzwerk Klimaanpassung Region Brandenburg Berlin sind Ergebnisse und Empfehlungen wie Strategien und methodische Ansätze zur Erhaltung der Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen in Brandenburg, zu Naturschutz-Handeln im Klimawandel sowie Anpassung des Naturschutzes an den Klimawandel in Brandenburg - Empfehlungen für Entscheidungsträger formuliert worden.
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Um die Folgen extremer Wetterereignisse zu reduzieren, müssen unsere Landschaften mehr Wasser speichern können. Und mehr Flüsse und Auen müssen renaturiert werden. Mehr →
Deutschland ist noch nicht gut genug auf Hochwasser, Hitzewellen und weitere Extremwetterereignisse infolge der Klimakrise vorbereitet. Mehr →