Tigerschnegel in Brandenburg
Das Glück hängt am seidenen Faden
- Art: Tigerschnegel (Limax maximus)
- Nahrung: Neben totem Pflanzenmaterial und Pilzen stehen auch andere Nacktschnecken auf dem Speiseplan.
- Lebensraum: Als Kulturfolger fühlt sich die Art vor allem in Auen, Gärten und Parks wohl und ist dort zu Hause.
- Eigenart: Der Tigerschnegel ist besonders gut gebaut - mit einem Geschlechtsorgan von etwa vier Zentimetern, einem Drittel der Körperlänge.
Aussehen: Der Tigerschnegel wird bis zu 20 Zentimeter lang und fällt wegen seines Raubkatzen-Prints sofort ins Auge. Auf braunem, grau-gelblichen Untergrund findet sich ein wildes Muster aus dunklen länglichen Flecken und Punkten wieder, welches gleichzeitig für den Namen "Tigerschnegel" verantwortlich ist.
Fortpflanzung: Tigerschnegel sind Zwitter und haben ein spektakuläres Paarungsvorspiel. Haben sich paarungsbereite Schnegel gefunden, suchen sie sich eine erhöhte Position und drehen sich stundenlang im Kreis - Kopf an Schwanz. Dabei sondern sie große Mengen klumpigen Schleims ab, der sich zwischen den beiden Tieren sammelt. Dann verengen sie ihre Umarmung, umschlingen sich, verdrehen sich stärker ineinander und wiegen ihre Köpfe hin und her. Nun heißt es, dem Partner blind zu vertrauen: Beide sondern am Hinterende einen Schleimfaden ab und seilen sich, immer noch fest umschlungen, bis 40 Zentimeter tief daran ab. Die Befruchtung findet also meist in luftiger Höhe statt. Danach geht das Paar buchstäblich getrennte Wege: ein Schnegel lässt sich zu Boden fallen, der andere kriecht den Schleimfaden wieder hoch. Das übertragende Sperma ist noch Monate danach befruchtungsfähig.
Lebensweise: Tigerschnegel legen erst im August/ September sowie im Juni/ Juli des Folgejahres ihre Eier in unregelmäßigen Gelegehaufen ab. Die 100 - 200 Eier sind etwa 3,5 Millimeter groß, farblos und klar. Nach drei bis sechs Wochen schlüpfen oft unter tödlicher Anstrengung die Jungtiere, die wiederum ein bis eineinhalb Jahre später geschlechtsreif sind. Tigerschnegel haben eine Lebenserwartung von zwei bis drei Jahren.
Vorkommen & Gefährdung: Limax maximus ist laut der Roten Liste in Deutschland und der Roten Liste in Berlind und Brandenburg ungefährdet. Sowohl im lang- als auch kurzfristigen Trend zeigt die Art eine gleich bleibende Bestandsentwicklung an.