Meist tauchen sie so offensichtlich nur in Kinderbüchern auf.
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Der Maulwurf baggert, was das Zeug hält
Sechs Kilo in 20 Minuten!
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Maulwurfshaufen sind vielen Gärtnern ein Dorn im Auge.
Der Fleischfresser vertilgt pro Tag etwa die Hälfte seines Körpergewichts von 80 bis 120g an Kleintieren, darunter Schädlinge wie Schnecken, Engerlinge und Schnakenlarven. Für die Pflanzen ist er keine Bedrohung, er vertreibt sogar Wühlmäuse, die diese anfressen. Bei uns in Brandenburg wird der Bestand auf fünf bis 20 Tiere pro Hektar geschätzt. Im Juni/Juli bauen die Erwachsenen ihre 2000 bis 6000 Quadratmeter großen Reviere aus, während die Jungtiere eigene Jagdzonen schaufeln.
Maulwürfe halten keinen Winterschlaf, sie graben sich tiefer in die Erde und leben von spärlicher Beute und dem Vorrat, der bis 100 Regenwürmer umfassen kann. Die 14 bis 16 Zentimeter langen Tiere können mit ihren großen, fünffingrigen Händen bis sechs Kilogramm Erde in 20 Minuten schaufeln! Das samtweiche Fell streicht die Wände glatt und aus der überschüssigen Erde, werden die berüchtigten Hügel.
Nur zur Paarung im Frühling finden sich Maulwürfe zusammen, sonst sind ausgeprägte Einzelgänger. Nach einem Monat Tragezeit bringt das Weibchen in einer Nestkammer etwa einen Meter unter der Erde vier bis fünf Junge zur Welt. Sie werden vier bis sechs Wochen gesäugt, nach sechs bis zwölf Monaten sind sie geschlechtsreif und suchen sich ihr eigenes Revier. In der freien Wildbahn werden die Tiere kaum älter als drei Jahre. Hauptfeinde sind Bussarde, Störche, Wildschweine und natürlich der Mensch. Wegen ihres samtigen Fells wurden sie früher gejagt. Heute stehen sie laut Bundesartenschutzverordnung unter besonderem Schutz und dürfen nicht gefangen, verletzt oder gar getötet werden. Wer sie im Garten vergrämen will, kann Lebensbaum- oder Holunderzweige in die Gänge legen.